Andacht Zuhause

Wir möchten Ihnen kleine Impulse geben, um Zuhause Andacht halten zu können. 

#unwetterklage - Andacht für zuhause

Diese Andacht kann am Freitag, den 23. Juli 2021, um 18 Uhr sowohl in Gemeinschaft als auch alleine gefeiert werden, zu Hause oder unterwegs.

Einstimmung

Eine Kerze wird entzündet. Alle halten einen Moment Stille. Es kann Musik gespielt werden.

 

Begrüßung

Eine:r           In unserer Not, in allem Elend, in der Zerstörung

Alle               vertrauen wir auf Dich, Gott Vater und Mutter.

Eine:r           In unserer Ohnmacht, in aller Mutlosigkeit, in der Erschöpfung

Alle               stehst Du uns bei, Christus, unser Bruder.

Eine:r           In unserem Schmerz, in aller Trauer, in der Verzweiflung

Alle               tröstest du uns, heilige Geistkraft.

Lied: Ach bleib mit deiner Gnade (EG 347)

Aus Psalm 71

Bei dir, Herr, suche ich Zuflucht.
Lass mich nicht scheitern, zu keiner Zeit.

Befreie und rette mich, du bist doch gerecht.
Hab ein offenes Ohr für mich und hilf mir!

Sei für mich ein Fels, ein Versteck,
eine feste Burg, in die ich mich retten kann.

Seit ich zur Welt gekommen bin,
konnte ich mich auf dich verlassen.

Du hast mich vom Mutterleib entbunden,
darum galt immer nur dir mein Lobgesang.

Ach Gott, bleib nicht fern von mir!
Mein Gott, komm mir schnell zu Hilfe!

Viel Not und Unglück hast du mich erfahren lassen.
Nun schenk mir wieder neuen Lebensmut

führ mich herauf aus den Fluten der Unterwelt!
Wende dich mir zu und tröste mich!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen.

Trostwort aus der Bibel: Johannes 14, 27

Jesus sagte zu seinen Jüngern: Zum Abschied schenke ich euch Frieden; Ich gebe euch meinen Frieden. Ich gebe euch nicht den Frieden, wie ihn diese Welt gibt. Lasst euch im Herzen keine Angst machen und lasst euch nicht entmutigen.

Lied Sende dein Licht und deine Wahrheit (EG 172)

Gebet

Eine:r           Gott, wir tragen vor Dich alle, die vom Hochwasser betroffen sind. Lebensentwürfe sind zerstört. Hoffnungen sind begraben. Leben sind in Frage gestellt. Gott, wir bitten Dich für diese Männer und Frauen und Kinder: Sei du ihr Beistand und gib ihnen Halt.

Alle               Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.

Eine:r           Gott, wir tragen vor Dich die Helferinnen und Helfer der Einsatzkräfte und alle, die freiwillig anpacken und helfen. Sie holen Menschen aus eingeschlossenen Häusern. Sie versorgen Menschen mit Nahrung und Kleidung. Sie sichern Dämme und räumen auf. Gott, wir bitten Dich für diese Männer und Frauen: Verleih ihnen Kraft und schenke ihnen Momente der Erholung.

Alle               Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Eine:r           Gott, wir tragen vor Dich die Seelsorgerinnen und Seelsorger von der Notfallseelsorge und aus den Gemeinden, in den Krankenhäusern und bei der Polizei. Sie hören zu und fühlen mit. Sie erfahren von unfassbaren Schicksalen. Sie halten aus, was kaum auszuhalten ist. Gott, wir bitten Dich für diese Männer und Frauen: Stärke sie und sei ihnen Schutz und Schild.

Alle               Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Eine:r           Gott, wir tragen vor dich uns selbst mit dem, was uns hier und jetzt bewegt. Schau in unser Herz und höre auf das, was wir dir in der Stille vortragen.

Alle beten in Stille.

Vaterunser

Segen

Der HERR segne uns und behüte uns.

Der HERR lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.

Der HERR erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns seinen Frieden. Amen.

Lied  Bewahre uns Gott (EG 171)

Liturgie: Helga Schröck-Vietor, Georg Kalinna, Frank Peters

Bibelübersetzung: BasisBibel © 2021 Deutsche Bibelgesellschaft

Gottesdienst am 21.02.2021 mit Pastorin Luise Jarck-Albers

Heute ist der erste Sonntag in der Passionszeit. Er heißt Sonntag Invokavit, so benannt nach der lateinischen Fassung eines Verses aus Psalm 91: „Invocavit me, et ergo exaudiam eum„. Gott sagt: „Er ruft mich an, und darum will ich ihn erhören.“

 

 

Gebet:

Gott, Du sagst: Allen, die nach mir schreien, werde ich antworten. Ich werde für sie da sein in der Bedrängnis.

Lass mich spüren, dass du mich hörst, auch wenn ich nicht schreie, sondern leise ringe.

Amen.

Über Psalm 91, der Gott auch als Schutz und Burg bezeichnet, spreche ich im Andachtsvideo. Das lohnt sich vor allem wegen der Musik; unser Kantor Franz Spenn spielt dort Dietrich Buxtehudes Fassung des Wochenliedes „Ein feste Burg ist unser Gott“. Hier aber nun die

Lesung:

Jesus sagte: »Amen, amen, ich sage euch: Jemand von euch wird mich ausliefern.« Die Jüngerinnen und Jünger blickten einander an und wussten nicht, von wem er redete. Einer von ihnen lag am Schoß Jesu, ihn liebte Jesus. Diesem nickte Simon Petrus zu, damit er Jesus frage, von wem er spreche. Jener lehnte sich also zurück an Jesu Brust und fragte ihn: »Rabbi, wer ist es?« Jesus antwortete: »Es ist der, für den ich das Stück Brot eintunken und ihm geben werde.« Er nahm also das Stück Brot, tunkte es ein und gab es Judas, dem Sohn von Simon Iskariot. Und dann, nach dem Stück Brot, ging die teuflische Macht in ihn ein. Also sagte Jesus zu ihm: »Was du machen willst, das mache schnell!« Es verstand aber niemand von denen, die zu Tisch lagen, weshalb er ihm dies sagte. Einige meinten, dass Jesus, weil Judas die Kasse führte, ihm sagen würde: »Kaufe ein, was wir für das Fest brauchen!« Oder dass er den Armen etwas geben sollte. Nachdem Judas das Stück Brot bekommen hatte, ging er sofort hinaus. Und es war Nacht.

(Johannes 13, 21-30; Bibel in gerechter Sprache)

 

Gedanken:

Obwohl die Passionszeit noch ganz am Anfang ist, nimmt uns dieser Predigttext schon mit in eine Szene, als es ernst wird für Jesus und die Seinen. Leonardo da Vincis berühmtes Bild Das Letzte Abendmahl zeigt sie. Irgendeine Fassung dieses Bildes haben Sie alle schon mal gesehen, denn es wurde unzählige Male kopiert, verwendet und verfremdet. Dabei tritt das Motiv des Verrates, wie es für Da Vinci im 15. Jahrhundert wohl zentral war, meist gegenüber den Motiven des Zusammenseins zurück. Das Wichtigste an der Szene ist dann, an einem Tisch und um eine Person versammelt zu sein, gemeinsam zu essen und zu trinken. In einem Artikel, der ein Jahr vor der Corona-Pandemie geschrieben wurde, las ich: In diesem Übergang vom Verrat zur Gemeinschaftlichkeit, wie er sich in der kulturellen Aneignung des religiösen Bildes vollzogen hat, zeige sich eine tiefe Sehnsucht. Und das war eben noch vor Corona und den Kontaktbeschränkungen! Wieviel größer ist meine Sehnsucht jetzt – nach Berührung (vom Schoß und vom Anlehnen ist bei Johannes die Rede), nach gemeinsamen Erlebnissen und Betätigungen in großer Runde (sich das Brot reichen, sich Armut zuwenden, ein Fest vorbereiten), auch nach Aufbrüchen, ohne mich um die Hausgemeinschaft kümmern zu müssen (sofort hinausgehen). Vielleicht ist all das nie ganz ohne „teuflische Macht“ zu haben, aber es macht doch unser Menschsein aus und wird von Jesus in unserer Mitte gehalten.

Lied: Da wohnt ein Sehnen tief in uns HELM 142

 

Vaterunser

 

Segen

Gott erhöre dich

Gott erspüre deine Sehnsucht und

segne dich! Amen.

Gottesdienst am 14.02.2021 mit Pastorin Luise Jarck-Albers

  1. Februar? – Valentinstag. Die Liebe steht im Mittelpunkt. Auch das Wochenlied für diesen Sonntag („Liebe, die du mich zum Bilde“, EG 401) handelt von der Liebe, richtet sich an sie: „Liebe, dir ergeb´ ich mich, dein zu bleiben ewiglich.“ Die Epistel ist passenderweise das wunderschöne Hohelied der Liebe des Paulus:

 

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.

Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

(1 Kor 13,1-7.13)

 

Wie gern werden daraus Trausprüche genommen, wie viel romantische Liebe steht uns vielleicht gerade heute vor Augen – und was für eine Überforderung wäre es, solche Liebe ausschließlich und durchgängig in der Zweierbeziehung zu erwarten! Die anderen Texte dieses Sonntages weiten zum Glück den Begriff:

Der Predigttext aus dem Buch des Propheten Jesaja erinnert uns daran, dass das Wohlergehen aller Menschen, insbesondere der Benachteiligten, uns am Herzen liegen sollte. Gott verspricht, diese Haltung mit Glücksglanz zu belohnen:

 

Unrechtsfesseln öffnen, Jochstricke lösen, Misshandelte als Freie entlassen, jedes Joch zerbrecht ihr!
Geht es nicht darum? Mit Hungrigen dein Brot teilen, umherirrende
Arme führst du ins Haus!
Wenn du Leute nackt siehst, bekleidest du sie, vor deinen
Angehörigen versteckst du dich nicht.
Dann wird dein Licht wie die Morgenröte hervorbrechen, eilends wächst deine Wunde zu.
Dann wird deine Gerechtigkeit vor dir hergehen, der
Glanz Gottes sammelt dich auf.
Dann wirst du rufen, und Gott wird dir antworten.

(Jes 58, 6-9)

 

Der Name des heutigen Sonntages schließlich, Estomihi (= lateinisch „Sei mir“), entstammt dem 31. Psalm und vergewissert uns darin, Stärke und Fähigkeit zur Liebe von Gott selbst zu beziehen:

 

Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest!

Denn du bist mein Fels und meine Burg,

und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen.

Du wollest mich aus dem Netze ziehen, /

das sie mir heimlich stellten;

denn du bist meine Stärke.
In deine Hände befehle ich meinen Geist;

du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.

Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte,

dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele

und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes;

du stellst meine Füße auf weiten Raum. (Psalm 31)

 

Gott stärke deine Liebe und lasse dich Seine Liebe spüren;

Gott segne dich!

Amen.

 

Gottesdienst am 31.01.2021 mit Pastor Dennis Pistol

Eine Andacht zum Mitnehmen zum letzten Sonntag nach Epiphanias 2021

Zum Anfang (Zünden Sie sich zur Andacht gern eine Kerze zuhause an.)

Guter Gott, ich komme zur Dir an diesem Tag. Ich suche deine Gegenwart, deinen Zuspruch und deine Orientierung für den Weg, der vor mir liegt. Komm du mir nahe in dieser kleinen Andacht. [ein Moment Stille] Amen.

Liedvorschlag: O Jesu Christe, wahres Licht (EG72),

O Jesu Christe, wahres Licht, erleuchte, die dich kennen nicht, und bringe sie zu deiner Herd‘, dass ihre Seel auch selig werd.

Erfülle mit dem Gnadenschein, die in Irrtum verführet sein, auch die so heimlich ficht noch an in ihrem Sinn ein falscher Wahn.

Und was sich sonst verlaufen hat von dir, das suche du mit Gnad und ihr verwundt Gewissen heil, lass sie am Himmel haben teil.

Zu finden bei youtube: https://www.youtube.com/watch?v=qL4ZLlC98dY

Lesung aus Matthäus 17, 1-9 (Luther-Übersetzung 2017) – Die Verklärung Jesu

1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. 4 Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! 6 Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. 7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. 9 Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

Gedanken

Sie sehen ihn in einem anderen Licht.

Dieser Ausflug auf den Berg hat Jesus für die drei Jünger in ein anderes Licht gestellt. Sie sind zwar schon eine Weile mit Jesus unterwegs, sie haben mit ihm Außerordentliches erlebt – Dinge, die von ihm ausgingen: Kranke wurden geheilt. Sie kennen ihn eigentlich.

Auf diesem Berg aber passiert etwas mit und an Jesus selbst, was ganz anders ist – sie sehen ihn verwandelt: leuchtend, weiß, im himmlischem Glanz. Dazu ist er auf einmal im Gespräch mit den himmlischen Wesen Mose und Elia.

Sie sehen ihn in einem anderen Licht. Das, was seine Jünger – Petrus, Jakobus und Johannes –  sehen, spricht die Stimme aus der Wolke aus:

„Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“

Jesus, er ist einer von ihnen – und zugleich des Himmels. „Wahrer Mensch und wahrer Gott“ wird das mal viel später und viel nüchterner heißen.

Auch wenn die Jünger mit Jesus den Berg wieder verlassen müssen, keine Hütten gebaut werden, auch wenn mit Jesus noch ganze andere dunkle Tage und Stunden kommen werden, es bleibt dieses Erleben: Sie haben ihn in einem anderen Licht gesehen.

Und jedes Wort, das er spricht – jedes „Fürchtet euch nicht“ –  jede Tat, die er tut, erscheint nun auch jenseits des Berges in der Erinnerung dieses Lichtes.

Wie gut es tut, sich daran zu erinnern, dass man selbst auch noch in ein anderes Licht gestellt ist, merke ich übrigens jedes Jahr an meinem Sohn. Jedes Jahr zu seinem Tauftag entzünden wir seine Taufkerze auf dem Küchentisch. Er darf sich an diesem Tag ein Lieblingsessen wünschen, wir erzählen ihm von seiner Taufe: seinem weißen Taufkleid oder von dem Fest damals. Ihn macht das stolz und neugierig – dieses andere Licht, was auf ihn derweil fällt.

Wir sind – Sie und ich, unsere Mitmenschen auch – durch Gott in ein anderes Licht gestellt. Er hat das Licht vom Berg, das Licht des Himmels nicht für sich behalten. Es fällt auch auf uns: Schenkt uns Würde, das Wissen vom Himmel geliebt zu sein und Hoffnung auf viel mehr, als wir sehen.

Das nicht zu vergessen. Auch nicht jenseits des Berges. Auch nicht in dunkleren Zeiten. Dadurch blitzt etwas auf, was von hoch oben kommt.

Amen.

Stille

Gebet

Guter Gott, ich komme Du dir an diesem Tag mit meinem Gebet. Mit dem, was mir auf dem Herzen liegt. Dazu mit Gedanken an meine Mitmenschen und meinen Gedanken zu dem, was sich in dieser Welt tut.

Besonders denke ich dabei an….

[Sprechen Sie, laut oder leise, vor Gott aus, an wen Sie denken oder was Sie bewegt.]

Amen.

Vater Unser

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,

dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute,

und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen,

denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segenszuspruch

Gott segne dich und behüte dich;

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

Gott erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden.

Amen.

Liedvorschlag zum Schluss: Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit

Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit,

durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit.

Refrain: Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.

Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.

Ein Licht weist den Weg, der zur Hoffnung führt, erfüllt den Tag, dass es jeder spürt.

Refrain: Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.

Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.

Ein Licht steckt uns an, macht uns selbst zu Licht. Wir fürchten uns, weil wir leuchten nicht.

Refrain: Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.

Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.

Text: Eckart Bücken 1986, Melodie: Detlev Jöcker 1986

Zu finden bei youtube: https://www.youtube.com/watch?v=vVgwn6SRZxc

Gottesdienst am 24.01.2021 mit Pastorin Astrid Buchin

Friede sei mit dir!

Einige Gedanken zum 3. Sonntag nach Epiphanias: Das Leitwort für diesen Gottesdienst und die kommende Woche stammt aus dem Lukasevangelium, Kapitel 13: Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Die Welt verbindet sich, findet zusammen und rückt zusammen, kommt sich nahe und teil Essen und Trinken. Undenkbar heute und doch eine selten so sprechende Sehnsucht! So wenden wir uns Gott zu, der uns nahe ist, und der uns beisammen hält, über alle Distanzaufforderungen hinaus.

Als Gebet Verse aus Psalm 86:

HERR, neige deine Ohren und erhöre mich;
denn ich bin elend und arm.
Bewahre meine Seele, denn ich bin dir treu.
Hilf du, mein Gott, deinem Knechte, der sich verlässt auf dich.
Denn du, Herr, bist gut und gnädig,
von großer Güte allen, die dich anrufen.
Vernimm, HERR, mein Gebet
und merke auf die Stimme meines Flehens!
In der Not rufe ich dich an;
du wollest mich erhören!
Herr, es ist dir keiner gleich unter den Göttern,
und niemand kann tun, was du tust.
Alle Völker, die du gemacht hast,
werden kommen und vor dir anbeten, Herr,
und deinen Namen ehren,
dass du so groß bist und Wunder tust
und du allein Gott bist.
Weise mir, HERR, deinen Weg,
dass ich wandle in deiner Wahrheit;
erhalte mein Herz bei dem einen,
dass ich deinen Namen fürchte. Amen.

Lied: EG 369,1-4 Wer nur den lieben Gott lässt walten

Biblische Worte für diesen Sonntag aus Ruth 1,1-19a

Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Der hieß Elimelech und seine Frau Noomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort. Und Elimelech, Noomis Mann, starb, und sie blieb übrig mit ihren beiden Söhnen. Die nahmen sich moabitische Frauen; die eine hieß Orpa, die andere Rut. Und als sie ungefähr zehn Jahre dort gewohnt hatten, starben auch die beiden, Machlon und Kiljon. Und die Frau blieb zurück ohne ihre beiden Söhne und ohne ihren Mann. Da machte sie sich auf mit ihren beiden Schwiegertöchtern und zog aus dem Land der Moabiter wieder zurück; denn sie hatte erfahren im Moabiterland, dass der HERR sich seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte. Und sie ging aus von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Und als sie unterwegs waren, um ins Land Juda zurückzukehren, sprach sie zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin und kehrt um, eine jede ins Haus ihrer Mutter! Der HERR tue an euch Barmherzigkeit, wie ihr an den Toten und an mir getan habt. Der HERR gebe euch, dass ihr Ruhe findet, eine jede in ihres Mannes Hause! Und sie küsste sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen. Aber Noomi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Wie kann ich noch einmal Kinder in meinem Schoße haben, die eure Männer werden könnten? Kehrt um, meine Töchter, und geht hin; denn ich bin nun zu alt, um wieder einem Mann zu gehören. Und wenn ich dächte: Ich habe noch Hoffnung!, und diese Nacht einem Mann gehörte und Söhne gebären würde, wolltet ihr warten, bis sie groß würden? Wolltet ihr euch einschließen und keinem Mann gehören? Nicht doch, meine Töchter! Mein Los ist zu bitter für euch, denn des HERRN Hand hat mich getroffen.  Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch mehr. Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter, Rut aber ließ nicht von ihr. Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott; kehre auch du um, deiner Schwägerin nach. Rut antwortete: Bedränge mich nicht, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden. Als sie nun sah, dass sie festen Sinnes war, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, ihr zuzureden. So gingen die beiden miteinander, bis sie nach Bethlehem kamen. Amen.

Gedanken

Wo ist Dein Zuhaus? Was ist Heimat für Dich?

Dein Dach über dem Kopf, der Garten? Oder nicht doch vielmehr Deine Familie? Kinder und Eltern, Großeltern und Enkel. Die altvertrauten Nachbarn, die vielleicht längst zu Freunden geworden sind. „Home is where the heart is“ – Heimat ist, wo dein Herz Zuhause ist! Zu Coronazeiten hatten wir, die wir unsere Lieben noch im Haus wohnen hatten es gut! Viele Kinder sind ja längst erwachsen geworden und stehen auf eigenen Beinen, haben vielleicht längst ihre eigene Familie mit langsam heranwachsenden Enkelkindern. Und die vielen weiteren, die aus den verschiedensten Gründen allein leben. Viele ja auch durchaus gern und freiwillig. Für all diejenigen, deren Liebsten nicht zum eigenen Hausstand gehören, für die sind die vergangenen Monate und vermutlich die kommenden besonders hart! Denn unsere Herzen brauchen Resonanz! Ich brauche das andere Herz, damit mein Herz sich fühlen und kräftig schlagen kann. Ich brauche ein Gegenüber, damit meine Seele nicht verstummt.

Rut sagt: Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden.

Sie kann die alt und lieb gewordene Schwiegermutter nicht allein lassen. Die Frauen in der patriarchalen Gesellschaft waren auf eine Familie angewiesen, auf einen männlichen Haushaltsvorstand, der ihnen Recht und Sicherheit gewährt, der dafür sorgt, dass sie versorgt sind. So war es schlimm für eine Frau kinderlos zu sein – oft genug war es lebensbedrohlich. Wenn die Sippe nicht groß und freundlich genug war, auch diese Frauen mit „durchzufüttern“. Die beiden Schwiegertöchter Noomis hätten wieder in die eigene Ursprungsfamilie zurückkehren können – sie wären dort wohl aufgenommen und versorgt worden, aber ihr Leben wäre perspektivlos gewesen. Sie wären Ballast gewesen. Rut wagt es und begleitet die Schwiegermutter in deren Heimat.

Sie bleibt in der Beziehung, bindet sich und ihr Geschick an Noomi. Sie löst sich ganz aus den alten Bezügen und wendet sich auch dem Gott Noomis zu. Und die beiden Außenseiterinnen erfahren Segen. Nicht gleich, nicht sofort – aber es wendet sich alles zum Guten, zum Leben: sie finden eine Sippe, die sich ihrer annimmt, Rut, die Fremde, findet sogar einen Mann, der sie herzlich liebt und dem sie ein Kind schenkt. Aus dieser Nähe zwischen den beiden Frauen erwächst Segen.

Ruts Worte zu Noomi begleiten seit Jahrzehnten viele Brautpaare bei ihrer Trauung: Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Diese Worte sprechen von Sehnsucht nach Gottes Segen, der sich entfalten möge in der Nähe zwischen den beiden Liebenden. Es liegt Segen auf den Herzen, die im Gleichtakt mit einem anderen Herzen schlagen, auf der Nähe, die nicht bei sich bleiben kann. – Segen, der nicht nur Brautpaare meint, sondern auch die Nähe zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter, zwischen Oma und Enkel, zwischen vertrauten Nachbarn und guten Freunden.

„Home is where the heart is“ – Und da, wo Dein Herz aufgeht und warm für andere schlägt, da ist auch Gottes Segen ganz nah! Amen.

Lied: EG 240 -Du hast uns Herr, in dir verbunden

Vater Unser

Manchmal möchte ich
dein Engel sein:
Ich möchte dich stärken,
wenn du schwach bist,
dich tragen,
wenn du dich auf
unsicherem Boden bewegst,
und hinter dir stehen,
damit dir niemand
in den Rücken fällt.
Ich möchte dich trösten,
behutsam und sacht,
und aufmerksam sein
auf jedes Wort deiner Klage.
Auf dem Weg der Wandlung
von der Trauer
bis zum zarten Aufkeimen
neuer Hoffnung
würde ich dich gerne begleiten.
Manchmal möchte ich
dein Engel sein
und dir das Tor öffnen
zu einer Welt, reich an
Nähe, Freude und Frieden.

So segne und behüte dich, Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.

Abendandacht am 19.01.21 mit Pastorin Luise Jarck-Albers

Gottes Friede sei mit dir!

Es gibt kaum Anmeldungen für Trauungen für dieses Jahr. Aber die „Hochzeit zu Kana“ ist diese Woche Predigttext.

Es scheint, wir haben wenig zu feiern und gemeinsam zu loben. Aber die Wochenlieder und der Wochenpsalm rufen uns hinein in die Freude.

Es gibt genug schlimme Schicksale auf dieser Welt; in dem Buch „Große Freiheit – Die Geschichte des Wasserwandlers“, das ich kürzlich vorgestellt habe, stellt sich die Protagonistin angesichts der Zustände in Flüchtlingslagern eine Frage, die mir auch immer wieder kommt: Warum haben es diese Menschen so schlecht und ich so relativ bequem? Aber diesmal zählen ihre Beobachtungen zu Fest und Fantasie.

Holen Sie sich, wenn Sie mögen, ein Getränk in einem hübschen Glas – Sie werden gleich lesen, wozu.

Psalm 105, 1-5

Dankt dem Einen, ruft seinen Namen laut!

Verkündet sein Handeln bei den Völkern.
Singt für ihn, musiziert für ihn!
Sinnt über sein wunderbares Wirken nach.
Rühmt euch seines heiligen Namens!
Das Herz derer, die den Einen suchen, freue sich.
Fragt nach dem Einen, nach seiner Macht,
hört nicht auf, sein Angesicht zu suchen!
Denkt an seine wunderbaren Taten.

Wochenlied 1:  EG 74 Du Morgenstern, du Licht vom Licht

 

Biblische Lesung: Johannes 2,1-11

Am übernächsten Tag fand eine Hochzeit in Kana in Galiläa statt, und die Mutter Jesu war dort. Zur Hochzeit eingeladen waren auch Jesus und seine Jüngerinnen und Jünger.

Als der Wein ausgegangen war, sagte die Mutter Jesu zu ihm: »Sie haben keinen Wein!« Jesus aber sagte ihr: »Was haben wir miteinander zu tun, Frau? Meine Zeit ist noch nicht gekommen.« Seine Mutter sagte den Bediensteten: »Was auch immer er euch sagt, das führt aus!«

Nun standen dort sechs steinerne Wasserkrüge – entsprechend der jüdischen Reinigungsvorschrift –, die jeweils zwischen 80 und 120 Liter fassten. Jesus sagte ihnen: »Füllt die Wasserkrüge mit Wasser!« Und sie füllten sie bis oben. Und er sagte ihnen: »Schöpft jetzt etwas davon und bringt es dem Küchenchef!« Sie brachten es ihm.

Als aber der Küchenchef das Wasser, das Wein geworden war, kostete und nicht wusste, woher es war – die Bediensteten aber, die das Wasser geschöpft hatten, die wussten es –, rief der Küchenchef den Bräutigam und sagte ihm: »Alle Menschen schenken zuerst den guten Wein aus, und erst dann, wenn die Leute betrunken sind, den schlechteren. Du aber hast den guten Wein bis jetzt aufgehoben!«

Dies tat Jesus als Anfang der Wunderzeichen in Kana in Galiläa und zeigte seinen göttlichen Glanz, und seine Jüngerinnen und Jünger glaubten an ihn.

 

Gedanken zum Text

Mit eben diesen Liedern und Bibelversen haben wir auch eine Andacht per Videokonferenz gefeiert; jede und jeder am eigenen Gerät zu Hause und doch so verbunden, wie es am Bildschirm eben geht.

Nachdem eine Teamerin uns die biblische Lesung gehalten hat, spielte Kantor Franz Spenn Musik, die in uns die Stimmung auf einer Hochzeit anklingen lässt. Dann las ich aus dem Roman „Große Freiheit – Die Geschichte des Wasserwandlers“ (Niemeyer/Lemme, 2016):

In jenem Kapitel ist die siebendreißigjährige Protagonistin Sophie auf der Hochzeit von Freunden, und findet das als Single nicht besonders lustig. Sie grübelt etwas abseits des Geschehens bei einer Flasche Wein, fragt sich, was ihr wertvoll ist, findet keine befriedigende Antwort. Sie kann eine streitbare Unterhaltung zwischen dem Jesus, den sie kurz zuvor kennengelernt hat, und seiner Mutter beobachten.

Plötzlich steht Jesus vor ihr, schenkt ihr Wasser ein.

Ein Bild tritt in Sophies Kopf. Sie ist auf einmal wieder das kleine, fünfjährige Mädchen, sitzt im Sandkasten und backt Kuchen in bunten Förmchen. Kleine Steine sind die Schokostücke, Butterblumen die Verzierung. Es ist lecker, erinnert sie, und nie wäre sie auf die Idee gekommen, enttäuscht zu sein, weil es kein echter Kuchen ist. „Er war ja echt. Nur anders.“ Normalerweise gebe es doch zuerst den Superwein und später, wenn alle beduselt sind, den billigen, sagt jemand. „Hier wird´s ja immer besser.“ Und plötzlich kommt Sophie eine Erkenntnis: Vielleicht wird ja tatsächlich alles immer besser.

Diese Hoffnung sollte uns anstecken und konnte nachklingen, als Franz Spenn noch einmal Musik machte. Dann griff ich Sophies Satz auf: „Was das hier in meinem Glas ist, weiß ich nicht. Aber es ist gut.“ (S.17) Ich habe mein Glas auf jemanden von den Gesichtern an meinem Bildschirm erhoben. Ich sandte damit diesem Menschen einen guten Wunsch und bat sie, mit einer weiteren Person „anzustoßen.“ So waren wir mit all der Fantasie, die es braucht, um gute Torte im Sand und edlen Wein im Wasserglas zu schmecken, für einen besonderen Moment verbunden – und sind es auch mit Ihnen, wenn Sie mögen. Zum Wohl!

Wochenlied EG 398 In dir ist Freude

 

Gebet

Gott,

Alleinsein ist manchmal schwierig,

und miteinander ist es manchmal schwierig.

Danke, dass Du das weißt.

Danke, dass Du uns aufheiterst.

Danke für alles, was uns echt und wertvoll ist.

Hilf uns zu glauben, dass alles immer besser wird;

Hilf uns, dazu beizutragen.

Amen.

 

Vaterunser

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

 

Segen

Gott segne dich und behüte dich;

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

Gott erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden.

Amen.

Andacht für zuhause zum ersten Sonntag nach Epiphanias von Pastorin Tanja Sievers

In diesen besonderen Zeiten der Einschränkungen laden wir Sie ein, zuhause Andacht zu feiern: ob auf dem Sofa, am Schreibtisch oder am Küchentisch. Machen Sie es sich gemütlich, entzünden Sie eine Kerze, kommen Sie zur Ruhe. Wir sind da und Gott ist da.

Der erste Sonntag nach Epiphanias erzählt von Jesu Taufe.

Eine gute Gelegenheit, sich an die eigene Taufe zu erinnern:

Gibt es Fotos von Ihrer Taufe?

Erinnern Sie sich an Ihren Taufspruch?

Haben Sie noch Ihre Taufkerze?

Wenn Sie mögen, holen Sie Kerze, Taufspruch und Fotos hervor uns und erinnern Sie sich: Ich bin getauft.

 

 

Gebet (Dietrich Bonhoeffer)

Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei dir für den neuen Tag.
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann.
Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen. Herr, was dieser Tag auch bringt – dein Name sei gelobt. Amen.

 

Geboren aus dem Wasser  (Text: Stephanie Schwenkenbecher, Musik: Nicole Chibici-Revneanu, www.monatslied.de)

Im Regen fallen Grüße aus dem Himmel, die Tropfen brechen tausendfach sein Licht;

und manchmal sind sie Teil des Regenbogens, kreuzt Ewigkeit in ihm unsre Sicht.

Wir sind gezeichnet, geboren aus dem Wasser, darin liegt Würde, die Gott uns erweist.

Wir sind gewidmet, die Menschen seiner Zukunft. Von Anfang an lag auf den Wassern der Geist.

Im Namen des Anfangs, im Namen der Liebe, im Namen des Geistes,

so sind wir gezeichnet, sind würdig im Licht, das sich in Wassertropfen bricht.

Im Namen des Anfangs, im Namen der Liebe, im Namen des Geistes,

so sind wir gezeichnet, sind würdig im Licht, das sich in Wassertropfen bricht.

Die Wellen schlagen seit den ersten Zeiten mit ungestümer Kraft an Strand und Land.

Das Alte werd‘n sie nicht auf sich belassen, Verwandlung läuft von seiner langen Hand.

Wir sind gezeichnet, geboren aus dem Wasser, darin liegt Würde, die Gott uns erweist.

Wir sind gewidmet, die Menschen seiner Zukunft. Von Anfang an lag auf den Wassern der Geist.

Refrain

Das Wasser schert sich nicht um Gut und Böse. Es löst die Krusten, weicht die Narben auf;

es klärt die Sicht, verändert die Geschichte und gibt dem Leben einen neuen Lauf.

Refrain

 

Lesung aus Matthäus 3, 13-17

Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe. Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt zu! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s ihm zu. Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

Gedanken

Seit fast 2000 Jahren werden Christen getauft. Wir führen unsere Taufe auf Jesu Taufe durch Johannes zurück.

Es ging um ein neues Leben, hin zu dem Gott, der sich in seinem Sohn Jesus Christus gezeigt hatte.

Jesus Christus, dessen Weg in der Taufe am Jordan beginnt und zunächst am Kreuz endet, verlassen von den meisten seiner Jüngerinnen und Jünger, verspottet, des Bodens unter den Füßen beraubt.
Taufe hieß damals, sich auf den einzulassen, der so endete.

Die Taufe ist also auch ein Bekenntnis zum Gekreuzigten; ein Bekenntnis zu dem, dessen Leben verunglückte, der arm war, angefeindet, oftmals verspottet und verhöhnt.

Und doch ist es noch viel mehr.

Denn in Jesu Leben und Sterben zeigt sich zugleich die Lebensmacht Gottes.

Gott liebt das Leben – das zeigt Gott uns in Jesu Auferstehung, die für uns zum Zeichen werden kann, dass alles, was in einem Menschenleben an Schwerem geschehen kann, nicht das letzte Wort haben darf.

Das Kreuz bleibt – aber es stellt sich ihm die Botschaft von der Auferstehung zur Seite; die Botschaft, dass Gott alles gut machen wird. Daran dürfen wir uns immer wieder erinnern.

Und wenn schon nicht in großer Gemeinschaft im Gottesdienst, so zumindest bei uns zuhause. Die Taufkerze entzünden, den Taufspruch noch einmal lesen, Fotos der Taufe hervorholen und sich zusprechen: „Ich bin getauft. Ich bin Gottes geliebtes Kind, heute, morgen und alle Tage.“

Im Namen des Anfangs, im Namen der Liebe, im Namen des Geistes,

so sind wir gezeichnet, sind würdig im Licht, das sich in Wassertropfen bricht.

Amen

Gebet (Luthers Morgensegen)

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diese Nacht vor allem Schrecken und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, dass dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde. Amen.

Vater Unser

Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

 

(Foto: Dieter Schütz, pixelio)

Abendandacht aus der Auferstehungskirche am 05.01.21 mit Pastorin Luise Jarck-Albers

Ich hätte gerne mit Ihnen, mit euch diese erste Abendandacht des Jahres gefeiert. Nun freue ich mich, dass Sie dieses Blatt entgegennehmen und wir immerhin im Geist verbunden sind.

Morgen ist Epiphanias, und dazu gehören die wunderschönen prophetischen Worte von Jesaja:

„Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Völker werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.“ (Jes 60,1-3)

Das erste Wochenlied, EG 56, passt dazu:

„Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,

kann unsre Nacht nicht traurig sein!“

Epiphanias ist das „Fest der Erscheinung des Herrn“, es ist neben dem Dreikönigstag auch die Erinnerung an Jesu Göttlichkeit. Das Evangelium letzten Sonntag, am 3. Januar, war die Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,41ff). Der Lehrtext zur Losung am heutigen Tag ist ein berühmter Satz von Jesus: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge“ (Joh 10,10). Und der nächste Sonntag, der 10. Januar, ist der Taufe Jesu gewidmet. Lauter göttliche und menschliche Seiten von Jesus, die uns das Kirchenjahr in diesen Tagen zeigt. Wer war Jesus für die, die ihn umgaben?

Wer wäre Jesus als Mensch in unserer Zeit? Ein Roman von Susanne Niemeyer und Matthias Lemme beantwortet das auf ganz eigene Weise. Er heißt „Große Freiheit. Die Geschichte des Wasserwandlers“. Sein Klappentext lautet:

„Johannes steht am Elbufer und tauft die Menschen, die ihm begegnen. Er ist ein Freak. Seine Lebensmittel holt er aus Supermarktcontainern. Plötzlich taucht ein Mann auf, der sich Jesus nennt. Er will die Welt verbessern. Sophie, Mitte 30, hat keinen Mann, aber eine Katze. Und sie ist fasziniert von diesem Typ. Bald wird sie seine Anhängerin. Denn Jesus sagt ihr Dinge auf den Kopf zu, die schwer auszuhalten sind, aber ihr Innerstes treffen. Alex geht es ähnlich. Er verlässt seine Familie, weil er merkt: Das wahre Leben findet woanders statt. Ein unglaublicher Sommer beginnt. (…) Eine faszinierende Zeit. Schön und traurig zugleich. Aber mehr Leben geht nicht. Bis das ganze ein Ende hat. Und einen neuen Anfang.“

Vielleicht mögen Sie das Buch auch mal lesen? Oder in der Andacht „Wort und Musik“ am 9.1. auf  https://kirche-heide.de/podcast/ mehr darüber hören?

Das zweite Wochenlied, „Auf, Seele, auf und säume nicht“, EG 73, beschreibt Jesus und seine Bedeutung anders, aber auch mit Worten einer bestimmten Epoche, in diesem Fall der von 1700:

„Hier fallen alle Sorgen hin, zur Lust wird alle Pein;
es wird erfreuet Herz und Sinn
in diesem Jesulein, in diesem Jesulein.

Der zeigt dir einen andern Weg, als du vorher erkannt,
den stillen Ruh- und Friedenssteg
zum ewgen Vaterland, zum ewgen Vaterland.“

(Strophe 9+10).

Über das Beten (aus dem Roman Große Freiheit. Die Geschichte des Wasserwandlers)

„In der Kirche gibt es meistens eine lange Liste von Dingen, um die sich Gott kümmern soll. Mängellisten. Nach solchen Gebeten fühle ich mich immer hoffnungsloser als vorher, weil so offenbar ist, woran es fehlt. Jesus macht das nicht. Er scheint keine Mängellisten zu führen, obwohl es hier (im Flüchtlingslager, wo Jesus und seine Freunde im Roman helfen) so offensichtlich an vielem fehlt. Er sagt Sachen wie „Du bist das Licht. Du leuchtest uns heim.“ Oder „Du glaubst an uns. Du machst uns groß.“ Mit „du“ meint er Gott. Die Worte tun gut. Sie machen es hell, als hätte er die Sonne angeknipst.“

Ein Anklang an das Vaterunser aus dem Roman:

Mein Gott,
du träumst von deiner Welt.
Ich träume mit dir.
Ich tue alles dafür,
dass sie Wirklichkeit wird.
Mach mich satt.
Verzeih meine Schwäche
und hilf mir zu verzeihen.
Mach mich frei.
Ich gehöre dir,
du gehörst mir.
Immer und ewig.
So ist es.

Segen

Es segne und behüte dich Gott:

dein Schöpfer und Vater,

Jesus, dein Begleiter,

Geistkraft in dir.

Amen.

Eine Andacht zum Neujahrstag 2021 mit Gedanken zur neuen Jahreslosung mit Pastor Dennis Pistol

Zum Anfang

Guter Gott, ich komme zur Dir zu Beginn dieses neuen Jahres. Ich suche deine Gegenwart, deinen Zuspruch und deine Orientierung für den Weg, der vor mir liegt. Komm du mir nahe in dieser kleinen Andacht. Amen.

Nun lasst uns gehn und treten (Evangelisches Gesangbuch Nr. 58)

Lesung aus Psalm 8

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel!  Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, dass du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.  Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:  was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.  Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen! Amen.

 

Gedanken zur Jahreslosung 2021 aus dem Lukasevangelium 6,36

 „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“

Ich stand schon an der Haustür, den Schlüssel schon im Schloss. Die Jacke bis oben hin zu, die Mütze auf dem Kopf. Es konnte eigentlich losgehen. Doch erstmal hatte meine Mutter noch die eine oder andere Erinnerung für mich: „Sei pünktlich zurück…Denk daran, dass Du…Hast Du…? Grüß bitte von mir…“

Daran musste ich denken, den Schlüssel für die Tür in ein neues Jahr schon in der Hand, als ich diese neue Jahreslosung lese: Eine Bitte noch, bevor es los geht bzw. jetzt, wo es gerade losgegangen ist: „Seid barmherzig.“

Also mit gewohnteren Worten verstanden vielleicht: Denkt dran, seid freundlich zueinander – oder sogar großzügig.

Dagegen ist natürlich nichts zu sagen – auch meine Mutter hatte sicher mit ihren Hinweisen an der Tür meist richtiggelegen.

Nur: Zu Beginn eines neuen Jahres hätte ich gerne noch ein anderes Reisegepäck, ein anderes Stückchen Proviant mitbekommen – mehr als nur eine Aufforderung, etwas Ermutigendes, etwas, was mich die Dinge anders sehen lässt. Etwas für die Reise im Jahr 2021.

Mir hat dafür der zweite Teil der Jahreslosung geholfen: „…wie auch euer Vater barmherzig ist.“

Auf mich blickt ein barmherziger Vater, ein barmherziger Gott. Einer, der mir verspricht als ein Vater, der zu mir steht, an meiner Seite zu sein. Einer, der mich mit den Augen seiner Liebe ansieht, egal wie ansehnlich ich mich selbst fühle.

Im Hebräischen Wortstamm gibt es eine verblüffende Nähe zwischen „barmherzig sein“ und dem „Mutterleib“ – von Gott angesehen wie von einer liebenden Mutter.

Das will ich mitnehmen in dieses neue Jahr – Gottes Gesichtsausdruck zeigt Barmherzigkeit: So sieht er mich an. So will ich mich selbst mehr gesehen wissen. Sehen, woher meiner eigentlicher Wert, meine Würde kommt. Das will ich mitnehmen – und immer mehr in mir aufnehmen.

Und ja, ich kann mir vorstellen und ich wünsche mir, dass mich das auch anders auf meine Mitmenschen zugehen lässt – barmherzig. Und zwar in einem tieferen Sinne als allein „freundlich“. Barmherzig sein, also ohne Herablassungen, im anderen seine Würde und seinen Wert sehen und danach mein Handeln ausrichten.

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“

Auf ein frohes, gesegnetes neues Jahr 2021 für Sie und für mich – mit einem guten Reiseproviant. Amen.

Stille

Gebet

Guter Gott, ich erbitte deinen Segen für meinen Weg in diesem neuen Jahr. Das, was kommt, will ich aus deiner Hand nehmen.

Zu Beginn dieses neuen Jahres denke ich dabei besonders an….

[Sprechen Sie, laut oder leise, vor Gott aus, an wen oder was Sie denken.]

Amen.

Vater Unser

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,

dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute,

und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen,

denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Bleib mit deiner Gnade bei uns (Evangelisches Gesangbuch 789.7)

 

(Foto: Dieter Schütz, Pixelio)

Abendsegen am 29. Dezember 2020 mit Pastorin Tanja Sievers

In diesen besonderen Zeiten der Einschränkungen laden wir Sie ein, zuhause Andacht zu feiern: ob auf dem Sofa, am Schreibtisch oder am Küchentisch.

Machen Sie es sich gemütlich, entzünden Sie eine Kerze, kommen Sie zur Ruhe. Wir sind da und Gott ist da.

 

Gebet

Gott, du allein weißt, was dieser Tag wert war.
Ich habe vieles getan und vieles versäumt.
Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet.
Ich habe aus Unglauben gehandelt und entschieden
und bin den Menschen viel Liebe schuldig geblieben.
Ich möchte allen vergeben, die mir Unrecht getan haben.
Ich möchte von allem Hass, allem Neid
und aller Verachtung frei sein.
Vergib du auch mir alle meine Schuld.
Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.
Du allein siehst es.
Du allein kannst meine Mühe segnen.
Gott, ich kann dir nichts geben
zum Dank für diesen Tag,
als dass ich den kommenden aus deiner Hand nehme.
Gib mir einen neuen Tag und verlass mich nicht.
Ich danke dir in dieser Abendstunde,
dass du mich heute behütet hast.
Behüte alle, denen ich heute begegnet bin,
gib das Licht deiner Liebe allen, die ich liebhabe,
und allen, deren Last ich tragen soll.
Dein bin ich im Licht des Tages und im Dunkel der Nacht,
bis du mich heimrufst in deinen Frieden.

Amen

(Jörg Zink)

 

Stille Nacht 

Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar.

Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh.

 

Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht! Durch der Engel Halleluja

tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter, ist da! Christ, der Retter, ist da!

 

Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht lieb aus deinem göttlichen Mund,

da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in deiner Geburt! Christ, in deiner Geburt!

 

Lesung aus Lukas 2

Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

Und die Hirten kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Gedanken

An der Krippe schauen wir, wie nahe Gott uns Menschen kommt. Wie Gott mit uns unterwegs sein will – mit allen Konsequenzen. Gott wird Mensch! Gott verlässt den Weg der Macht und der Kraft und der Herrlichkeit, um mit uns auf dem Weg der Nächstenliebe, der Barmherzigkeit und der Menschlichkeit unterwegs zu sein. Der große Gott zeigt sich uns in der Krippe klein und verletzlich und fordert gerade dadurch unsere Liebe heraus. So wie jedes neue Leben unserem Leben Liebe schenkt und Liebe herausfordert. Gottes Liebe hört niemals auf.

„Fürchtet euch nicht!“, spricht der Engel: „Siehe, ich verkündige euch große Freude: Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.“

 

Gebet

Guter Gott, behüte alle, die heute Nacht wach liegen, weinen oder über andere wachen; und lass deine Engel die beschützen, die schlafen. Tröste die Kranken, gib Ruhe den Erschöpften, segne die Sterbenden und sei Schutz den Glücklichen um deiner Liebe willen. Amen

(Augustinus)

 

Vater Unser

 

Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden.

Amen

Andacht zum 2. Weihnachtstag (26.12.2020)

Machen Sie es sich gemütlich, ob am Küchentisch oder auf dem Sofa, zünden Sie sich eine Kerze an und kommen Sie zur Ruhe – es ist Weihnachten.

Gebet

Hier bin ich, guter Gott, mit meiner Hoffnung, meinen Träumen und mit meinen Sorgen. Hier bin ich, staunend, hörend, betend und singend vom weihnachtlichen Wunder. Sei Du jetzt auch bei mir. Lass in mir Weihnachten sein. Amen.

Aus Psalm 126

Wenn Gott die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein. Da wird man sagen unter den Völkern: Gott hat Großes an ihnen getan! Gott hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.

Maria durch ein‘ Dornwald ging 

Maria durch ein‘ Dornwald ging. Kyrieleison.

Maria durch ein‘ Dornwald ging, der hat in sieben Jahren kein Laub getragen! Jesus und Maria!

 

Was trug Maria unter ihrem Herzen? Kyrieleison.

Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen, das trug Maria unter ihrem Herzen! Jesus und Maria!

 

Da haben die Dornen Rosen getragen, Kyrieleison.

Als das Kindlein durch den Wald getragen! – Da haben die Dornen Rosen getragen! Jesus und Maria!

Gedanken

Das Lied geht mir nicht aus dem Kopf. Ich summe die Melodie immer wieder. Die Aufnahme zu unserer Christvesper aus der Baustelle „St. Jürgen“ hat mich sehr berührt, als ich sie das erste Mal hörte.

Ich denke auch an die Male, als der Heider Posaunenchor das Lied spielte, beginnend mit einer Solotrompete.

Ein Lied, dass das Innere zum Schwingen und zum Klingen bringt.

Der Dornwald, die Rosen, die Schmerzen, das Herz, das Kindlein – mit wenigen Bildern malt das Lied eine bewegte und klingende Welt. Alles wird gut.

Dornwald – Wer Rosen im Garten hat, weiß nur zu gut, wie schmerzhaft es ist, sich an den Dornen zu stechen. Die Dornen stechen und halten fest, was ihnen zu nahekommt. Sie zerreißen im Vorübergehen die Kleidung, zerschrammen die Haut.

Der Dornwald im Lied ist kahl und tot. Sieben magere Jahre schon ohne grünes Laub.

Maria fürchtet jedoch die Gefahren des Waldes nicht. Das graue Gestrüpp scheint ihr nichts anhaben zu können. Sie kennt ihr Ziel. Sie weiß vor allem, wen sie mit sich trägt: Es ist das Kindlein unter ihrem Herzen. Es ist ihr „Ein und Alles“, ihre Hoffnung.

Maria schützt das Kindlein unter ihrem Herzen. Es wird bewahrt und umsorgt, bis es geboren wird. Und das Kind schützt Maria und verleiht ihr die Kraft und den Willen, weiter zu gehen.

Wo die beiden vorübergehen, wandeln sich sogar die Dornen. Das Dornendickicht wächst im Vorübergehen zu einem schönen Rosenwald. Marias Gang durch den Wald bewirkt, dass den Dornen Rosen aufgesetzt werden. Die Dornen können nicht mehr verletzten. Sie tragen Rosen.

Maria trägt Jesus. Da ist keine Gefahr mehr für das Kind.

Ein Dornwald, der blüht und seine Schrecken verliert, wie wunderbar. Amen

Gebet

Barmherziger Gott, du kannst alles neu machen. Schenke mir die Kraft, aufzubrechen und mein Ziel zu finden. Verleihe mir die Hoffnung, dass sich etwas ändern kann. Lass den Heiland in mir zur Welt kommen.

Vater unser

Segen (Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:)

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

O du fröhliche 

O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere, jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

 

Andacht zum 1. Weihnachtstag (25.12.2020) von Pastorin Astrid Buchin

Die Glocken läuten.

Überall, wo man sie hören kann, unterbrechen Menschen
für einen Augenblick das, was sie gerade tun.
Auch ich lege beiseite, was mich gerade beschäftigt,
und höre auf das Läuten.
Mein Kopf und mein Herz sind trotzdem voll.
Einatmen … ausatmen … Alles lassen.
Ich bin hier. Gott ist hier. Das genügt.

 

In deinen Händen, Herr, steht unsere Zeit.
Denke an mich in deiner Gnade.
Erhöre mich und hilf mir.
Amen.

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit. Johannes 1,14a

Es ist Weihnachten, gestern der Heiligabend war ganz anders als sonst – keine festlichen Gottesdienste mit gut gefüllten Kirchen, kein gemeinsames Singen der lieben und vertrauten Weihnachtslieder – und auch Zuhause wahrscheinlich eine Feier in viel kleinerem Rahmen als in den Jahren zuvor. Und doch ist Weihnachten, beugt sich der Himmel zur Erde, wird Gott Mensch – und hebt uns alle auf zu sich.

Weihnachten ist es, weil Gott zur Welt kommt, nicht weil es von unseren Vorbereitungen, Dekorationen oder Kochkünsten abhängig wäre. Gott sei Dank!

Herbei o ihr Gläubigen

  1. Herbei, o ihr Gläubigen,
    fröhlich triumphierend,
    o kommet, o kommet nach Bethlehem!
    Sehet das Kindlein, uns zum Heil geboren!
    O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
    o lasset uns anbeten den König!
  2. Dir, der du bist heute
    Mensch für uns geboren,
    o Jesu, sei Ehre und Preis und Ruhm!
    Dir, Fleisch gewordnes Wort des ew’gen Vaters!
    O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
    o lasset uns anbeten den König!

Weihnachtsgeschichte I – Lk 2,1-14

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Hört der Engel helle Lieder

Weihnachtsgeschichte II – Lk 2,15-20

Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Es ist ein Ros entsprungen

  1. Es ist ein Ros entsprungen
    aus einer Wurzel zart,
    wie uns die Alten sungen,
    von Jesse kam die Art
    und hat ein Blümlein bracht
    mitten im kalten Winter
    wohl zu der halben Nacht.
  2. Das Blümlein, das ich meine,
    davon Jesaja sagt,
    hat uns gebracht alleine
    Marie, die reine Magd;
    aus Gottes ewgem Rat
    hat sie ein Kind geboren,
    welches uns selig macht.
  3. Das Blümelein so kleine,
    das duftet uns so süß;
    mit seinem hellen Scheine
    vertreibt’s die Finsternis.
    Wahr‘ Mensch und wahrer Gott,
    hilft uns aus allem Leide,
    rettet von Sünd und Tod.

Gedanken

Der Friede der Weihnacht sei mit dir. Amen.

Ein Stern hat den Weisen aus der Ferne angekündigt, dass Großes kommt. Ein Stern hat den Weg gezeigt. Und sie haben sich aufgemacht seinem Licht zu folgen. Andere haben sich angeschlossen: Hirten – und durch die Generationen hindurch die Christenmenschen, die es zu Weihnachten zum Licht des Sterns zog. In diesem Jahr sehen wir das Licht, aber wir versammeln uns nicht in seinem Schein in unseren Kirchen oder im Stadion. Auch die Tradition des lebendigen Advents, in denen der beleuchtete Weihnachtsstern von Haus zu Haus, von Familie zu Familie weitergereicht wurde, sie musste ausfallen. Aber es gab die Sterne der Aktion „Hoffnungsleuchten“. Vielleicht hast Du einen Stern geschenkt bekommen – als wir noch in den Kirchen gemeinsam Gottesdienste feiern konnten, oder in den Segentüten am Alten Pastorat oder in der Tourist Info, oder …

Das Licht des Sterns es will nicht für sich bleiben, gerade jetzt, wo wir für uns bleiben müssen, da kommt das Licht zu uns.

Es ist ja von Anfang an so gewesen, dass Gott sich für seine Ankunft in unserer Welt den dunklen zugigen Stall aussuchte. Nicht im gleißenden Licht der Paläste, sondern in der Dunkelheit des mühseligen Alltags von den beiden jungen Eltern auf der Flucht, der Hirten, genau in diese Dunkelheit hinein strahlt das Licht des Sterns. Sein Licht markiert die Wende: Gott kommt zur Welt. So wie es im Jahreslauf jetzt auch langsam wieder hell wird, die Tage wieder länger werden, so wie mit dem Beginn der Impfungen ein wichtiger Schritt in Richtung Hoffnung gemacht wird, so kommt zur Weihnacht in dem Christkind der Ursprung unserer Hoffnung zur Welt.

Der Stern weist den Weg.

Sein Licht ist das Zeichen für die Hoffnung.

Wir selbst können uns Trost und Hoffnung nicht sagen.

Dazu kommt Gott auf die Welt, er sagt uns seine Nähe zu.

Und vielleicht können wir einander seine Nähe, seine Liebe, sein Licht weitersagen. Es liegen mit dieser Andacht Sterne aus. Vielleicht brauchst Du selbst gerade jetzt diesen Stern. Er sagt: Gottes Licht kommt in die Dunkelheit – auch in Deine Dunkelheit und will sie mit seiner Gegenwart hell machen. Er erinnert an die Botschaft des Weihnachtsengels: Fürchtet euch nicht!

Vielleicht weißt Du von einem Menschen, der ein Stück Hoffnungsleuchten gut gebrauchen könnte! Nimm Dir einen Stern mit. Und verschenke ihn weiter!

So kommt das Licht der Weihnacht mit seinem Glanz und seiner Hoffnung in Dein Leben!

Die Botschaft von der Geburt der Liebe, vom Ursprung der Hoffnung leuchtet umso heller, je dunkler sich die Nacht anfühlt.

Der Glanz der Weihnacht erleuchte dein Gesicht und erwärme dein Herz.

Fürchte dich nicht!

Amen.

Lied: Stern über Bethlehem

  1. Stern über Bethlehem,
    zeig uns den Weg,
    führ uns zur krippe hin,
    zeig, wo sie steht,
    leuchte du uns voran, bis wir dort sind, Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind!
  2. Stern über Bethlehem,
    nun bleibst du stehn
    und lässt uns alle das
    Wunder hier sehn,
    das da geschehen, was niemand gedacht, Stern über Bethlehem, in dieser Nacht.
  3. Stern über Bethlehem,
    wir sind am Ziel,
    denn dieser arme Stall
    birgt doch so viel!
    du hast uns hergeführt,
    wir danken dir,
    Stern über Bethlehem,
    wir bleiben hier!
  4. Stern über Bethlehem,
    kehrn wir zurück,
    steht noch dein heller
    Schein in unsrem Blick,
    und was und froh gemacht,
    teilen wir aus,
    Stern über Bethlehem,
    schein auch zu Haus!

Gebet

In diesen Weihnachtstagen denken wir an alle,

denen wir heute gerne nahe wären und es nicht sein können;

an die Menschen, die heute krank und allein sind;

an die Menschen, die in Krieg und Not leben,

die für sich und ihre Familie ein Leben in Sicherheit und Frieden erhoffen;

an die Frauen und Männer, die auch in diesen Tagen für andere Menschen da sind.

Für sie alle und mit ihnen beten wir, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat:

Vater unser

Segensbitte

Gütiger Gott,

in deinem Sohn Jesus Christus bist du uns nahe,

an diesem Abend und an allen Tagen unseres Lebens.

Wir danken dir für dieses große Geschenk und bitten dich:

Schenke uns und allen Menschen dein Licht und deinen Frieden.

Mach unsere Hoffnung und unseren Glauben stark,

dass du die Welt und unser Leben in deinen guten Händen hältst.

Begleite uns mit deinem Segen heute und in das neue Jahr.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen

O du fröhliche

  1. O du fröhliche, O du selige,
    gnadenbringende Weihnachtszeit!
    Welt ging verloren, Christ ward geboren:
    Freue, freue dich, O Christenheit!
  2. O du fröhliche, O du selige,
    gnadenbringende Weihnachtszeit!
    Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
    Freue, freue dich, O Christenheit!
  3. O du fröhliche, O du selige,
    gnadenbringende Weihnachtszeit!
    Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
    Freue, freue dich, O Christenheit!

Die kleine Weihnachtsandacht - für dich allein oder mit anderen gemeinsam

Die kleine Weihnachtsandacht  (Wenn du die Titel der Lieder anklickst, wirst du zu Aufnahmen des Posaunenwerks Hamburg-Schleswig-Holstein weitergeleitet. Dort findest du Liedbegleitungen für die hier angezeigten Lieder zum Mitsingen.)

Sammle dich zuerst ein wenig, entzünde eine Kerze, lass Ruhe einkehren.

Der Friede Gottes sei mit uns, hier in diesem Haus und überall um uns herum. Amen.

In dieser Nacht kniet der Himmel nieder. Neigt sich zu denen, die am Boden sind. Schaut den Gebeugten ins Gesicht. Richtet die Gefallenen auf. Erhebt eure Häupter, sagt er. Seht nur, das Licht! Hört doch: Die Engel – sie singen: „Fürchtet euch nicht!“

Alle Jahre wieder 

  1. Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.
  2. Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus, geht auf allen Wegen mit uns ein und aus.
  3. Steht auch mir zur Seite still und unerkannt, dass es treu mich leite an der lieben Hand.

Die Weihnachtsgeschichte (wie sie uns der Evangelist Lukas erzählt)

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.  Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Stille Nacht 

  1. Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh.
  2. Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht! Durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter, ist da! Christ, der Retter, ist da!
  3. Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in deiner Geburt! Christ, in deiner Geburt!

Gedanken zur Weihnacht:

Nicht nur Hirten, auch drei Könige sind in dieser Nacht unterwegs; ihre Figuren sollten in keiner Krippe fehlen. Sie leitet der Stern von Bethlehem, eigentlich ein Komet, zum besagten Stall. Was wollen sie finden? Den Heiland der Welt, den König. Was suchen wir? Vielleicht das Gleiche und womöglich etwas mehr: Ein Stück fast verlorener Normalität zum Fest, bei dem uns ansonsten viel Ungewohntes zugemutet wird. Eine ungewollte Bescheidenheit zeichnet dieses Fest aus. Und es ist schön, wenn das Jesuskind für Sie dazu gehört. Es ist gut, einen Stern zu haben, der uns den Weg zeigt wie einst den heiligen drei Königen – ein Licht, dem wir folgen können, gerade dann, wenn es dunkel um uns herum ist, wenn Sorgen drücken, wenn der Weg in die Zukunft nicht klar scheint. Der Stern schenkt Orientierung und führt zum Jesuskind, das unser Leben hell macht. Lassen Sie sich von Gott beschenken.

(Pastor Andreas Sonnenberg)

Gebet

Alle Härte, die an den vergangenen schweren Tagen gewachsen ist, nimm von uns, guter Gott. Und wisch auch die Bitterkeit, die durch das, was uns enttäuscht und belastet hat, eingesickert ist. Zünde in uns dein Licht an, du Licht der Welt, damit unser Antlitz zu leuchten beginnt. Zeichne uns mit deinem Segen, damit er sich durch uns ausbreitet über unser Land.

Vater Unser

Segen – Öffne deine Hände und sprich:

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

O du fröhliche 

  1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!
  1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!
  1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere, jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!
 
 
Abendsegen in der Auferstehungskirche am 22. Dezember 2020 von Pastorin Luise Jarck-Albers

Es ist Dienstagabend. Die Glocken läuten zum Abendsegen in der Auferstehungskirche. Nehmen Sie sich Zeit für Gebet und Stille.

Marias Magnifikat – das Wochenevangelium (Lukas 1,26-38) mit Strophen aus einem Lied

Meine Seele erhebt den Herrn,

und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes;

denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.

Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.

 

Mit dir, Maria, singen wir

von Gottes Heil in unsrer Zeit.

Uns trägt die Hoffnung, die du trugst

– es kommt der Tag, der uns befreit.

Denn er hat große Dinge an mir getan,

der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.

Und seine Barmherzigkeit währet für und für

bei denen, die ihn fürchten.

Hell strahlt dein Lied durch jede Nacht:

»Ich preise Gott, Magnificat.

Himmel und Erd hat er gemacht,

mein Gott, der mich erhoben hat.«

Er übt Gewalt mit seinem Arm

und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.

Er stößt die Gewaltigen vom Thron

und erhebt die Niedrigen.

Du weißt um Tränen, Kreuz und Leid,

du weißt, was Menschen beugt und biegt.

Doch du besingst den, der befreit,

weißt, dass das Leben letztlich siegt.

Die Hungrigen füllt er mit Gütern

und lässt die Reichen leer ausgehen.

Er gedenkt der Barmherzigkeit

und hilft seinem Diener Israel auf.

 Hell strahlt dein Licht durch jede Nacht,

pflanzt fort die Lebensmelodie:

Es kommt, der satt und fröhlich macht,

der deinem Lied den Glanz verlieh.

Lied:Mit dir, Maria, singen wir“.

Alttestamentliche Lesung für den 4. Advent: Jesaja 62,1-5

1Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz und sein Heil brenne wie eine Fackel, 2dass die Völker sehen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine Herrlichkeit. Und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des Herrn Mund nennen wird. 3Und du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des Herrn und ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes. 4Man soll dich nicht mehr nennen »Verlassene« und dein Land nicht mehr »Einsame«, sondern du sollst heißen »Meine Lust« und dein Land »Liebe Frau«; denn der Herr hat Lust an dir, und dein Land hat einen lieben Mann. 5Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien, und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen.

Gedanken zum Text

Prophetische Verheißungsworte aus dem Ersten Testament – so, wie die wunderbare Verheißung Marias, die wir gesprochen haben.

Wie sehr können wir solche Sätze gebrauchen, in dunklen Zeiten.

Zeiten der Angst und Einsamkeit, in vielen Teilen der Welt auch Zeiten bedrohlicher Armut.

Mir tat neulich ein Film gut, in dem ich Manches davon wiederfinde:

Das Braut- und Bräutigammotiv bei einem schon echt alten Paar,

die Gerechtigkeit, die Gemeinschaft, den Glanz.

Der Film setzt um, was schon Bert Brecht schrieb: „Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“

Es geht um drei alte Männer in Amerika. Auf ihre alten Tage können sie sich mit ihrer knapp bemessenen Rente gerade mal das Nötigste zum Leben leisten und müssen trotzdem ab und zu noch Hundefutter essen, um über die Runden zu kommen. Auf einer Betriebsversammlung seiner ehemaligen Firma erfährt der eine, dass von einer Bank der Pensionsfonds aufgelöst werden soll – dass bisschen Rente also auch futsch wäre.

Durch Zufall kommt den Dreien die Idee, sich ihr Geld wiederzuholen. Sie planen einen Bankraub, und die Sympathien der Zuschauer*innen sind ganz auf ihrer Seite. Humor, Hilfe – nicht zuletzt durch die Freundin des einen (Hochzeit folgt) und durch einen freundlichen jungen Gangster namens Jesus Joe (Jesus Josef)!

Schließlich verteilen sie großzügig das erbeutete Geld, denn – o Wunder – es gelingt.

„Abgang mit Stil“ heißt der Film,

aber eigentlich liegt viel mehr Neuanfang als Abgang darin.

Das wünsche ich uns auch. Gerade in diesen Zeiten.

Bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz!

Lied:Nun jauchzet all ihr Frommen

Gebet

Bleibe bei uns, Herr,

denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt.

Bleibe bei uns und bei deiner ganzen Kirche.

Bleibe bei uns am Abend des Tages, am Abend des Lebens, am Abend der Welt.

Bleibe bei uns mit deiner Gnade und Güte, mit deinem Trost und Segen.

Bleibe bei uns und bei allen deinen Gläubigen in Zeit und Ewigkeit.

Amen.

Vaterunser

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Segen

Es segne und behüte dich Gott,

barmherzig und in Liebe mächtig,

Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Amen.

 

Abendsegen in der Auferstehungskirche

Abendsegen in der Auferstehungskirche

Es ist Dienstagabend. Die Glocken läuten zum Abendsegen in der Auferstehungskirche. Nehmen Sie sich Zeit für Gebet und Stille.

Gebet

Unser Abendgebet steige auf zu dir, Herr,

und es senke sich auf uns herab dein Erbarmen.

Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.

Lass, wenn des Tages Schein vergeht,

das Licht deiner Wahrheit uns leuchten.

Geleite uns zur Ruhe der Nacht

und vollende dein Werk auch an uns in Ewigkeit. Amen

Lesung aus der Bibel: Johannes 6, 1-15

Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.

Stille

Musik: Jesus Christ, Bread of life 

Gebet

Luthers Abendsegen

Ich danke dir, mein himmlischer Vater,

durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn,

dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast,

und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde,

wo ich Unrecht getan habe,

und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten.

Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele

und alles in deine Hände.

Dein heiliger Engel sei mit mir,

dass der böse Feind keine Macht an mir finde.

Vater Unser

Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

 

 

Abendandacht für Zuhause vom 26.05.2020 von Pastorin Tanja Sievers

Wir feiern den Abendsegen in der Auferstehungskirche. Feiern Sie mit – ob im Garten, auf dem Sofa oder am Küchentisch. Wir sind da und Gott ist da.    

  • Gruß und Votum

Herzlich Willkommen heute Abend in der Auferstehungskirche.

Viele Wochen war diese Kirche geschlossen. Als am 10. März hier Gottesdienst gefeiert wurde, ahnte niemand, dass er für lange Zeit der letzte Gottesdienst in Heide gewesen sein sollte.

Nun sind wir wieder hier – es ist völlig anders als sonst, aber es ist gut, hier zu sein.

Eins holen wir heute nach: das Entzünden der Osterkerze vor der versammelten Gemeinde: Jesus Christus spricht: ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben).

Wir halten inne, denken an alles, was heute war und an alles, was in den letzten Monaten war und bringen alles vor Gott.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

  • Gebet

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr,

und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.

Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.

Lass, wenn des Tages Schein vergeht,

das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.

Geleite mich zur Ruhe der Nacht

und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen

Was also könnte uns von Christus und seiner Liebe trennen? Leiden und Angst vielleicht? Verfolgung? Hunger? Armut? Gefahr oder gewaltsamer Tod?

Denn ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Gewalten, weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas auf der Welt können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.

Luthers Abendsegen

Ich danke dir, mein himmlischer Vater,

durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn,

dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast,

und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde,

wo ich Unrecht getan habe,

und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten.

Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele

und alles in deine Hände.

Dein heiliger Engel sei mit mir,

dass der böse Feind keine Macht an mir finde.

  • Vater Unser
  • Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden.

Amen

 

 

 

Abendandacht für Zuhause vom 19.05.2020 von Pastor Jens Cahnbley

In diesen besonderen Zeiten der Einschränkungen feiern wir unsere Abendandacht am Dienstag – etwas anders als gewohnt: jede und jeder für sich Zuhause. Feiern Sie mit – ob auf dem Sofa oder am Schreibtisch oder am Küchentisch. Wir sind da -und Gott ist da. Wie sonst in der Auferstehungskirche, sind auch hier die Gebete jede Woche gleich; ebenso die Lieder.

Gebet zu Beginn

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr,
und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.
Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.
Lass, wenn des Tages Schein vergeht,
das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.
Geleite mich zur Ruhe der Nacht
und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen.

 

  • Gebet

Gott, du allein weißt, was dieser Tag wert war.
Ich habe vieles getan und vieles versäumt.
Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet.
Ich habe aus Unglauben gehandelt und entschieden
und bin den Menschen viel Liebe schuldig geblieben.
Ich möchte allen vergeben, die mir Unrecht getan haben.
Ich möchte von allem Hass, allem Neid
und aller Verachtung frei sein.
Vergib du auch mir alle meine Schuld.
Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.
Du allein siehst es.
Du allein kannst meine Mühe segnen.
Gott, ich kann dir nichts geben
zum Dank für diesen Tag,
als dass ich den kommenden aus deiner Hand nehme.
Gib mir einen neuen Tag und verlass mich nicht.
Ich danke dir in dieser Abendstunde,
dass du mich heute behütet hast.
Behüte alle, denen ich heute begegnet bin,
gib das Licht deiner Liebe allen, die ich liebhabe,
und allen, deren Last ich tragen soll.
Dein bin ich
im Licht des Tages und im Dunkel der Nacht,
bis du mich heimrufst in deinen Frieden. Amen. (Jörg Zink)                                                 – Stille

– Lied: Meine Hoffnung und meine Freude https://www.youtube.com/watch?v=kBmgOnQM3Ws

 

– Biblische Lesung: Johannes 16, 23 – 28 u. 33 ;                                                            in der Übersetzung von Martin Luther

[ Jesus Christus spricht :]                                                                                              23 (b)  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.                                                                      24  Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.                                                       25  Das habe ich euch in Bildern gesagt. Es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater.                                                                                                                                              26  An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde;                                                                                                                             27  denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin.                                                                                              28  Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.                                                                                            33  Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.                    Amen.                                                                    

– Stille

– Gedanken

Die altkirchliche Evangeliums-Lesung zum vorgestrigen Sonntag, dem fünften nach Ostern, weist schon sehr passend voraus auf den Feiertag in dieser Woche: Christi Himmelfahrt (s.o. Vers 28).                                                                                                          Ihr zweites Thema nimmt genau den Sonntagsnamen auf, seine Ermunterung :      „Betet (ROGATE)!“ Dazu macht Jesus eine unvorstellbar-weitreichendste Zusage (s.o. Verse 23 – 24). Sie klingt so, als würde jedes unserer Gebetsanliegen erfüllt werden, das wir im Namen von Jesus vorbringen! Das einzige, was offen zu bleiben scheint, ist der Zeitpunkt der Erfüllung.                                                                       Und wie viele Menschen werden deshalb wohl bereits im Stillen so gefragt und gebetet haben: Wie lange dauert es denn noch, bis sich etwa meine akute Notlage ändert?!                                                                                                                     Das trifft bestimmt auch und gleich mehrfach auf die Hauptperson einer ganz großen Gedulds-Geschichte der Bibel zu; die steht im 1. Buch Mose, Kapitel 37 und 39 bis 50:                                                                                                                                   Sie erzählt von Josef, dem elften Sohn Jakobs. Der Vater jedoch zog seinen Zweitjüngsten den zehn Älteren vor – und Josef verstärkte das noch durch eigenes Verhalten. Die zehn Älteren rächten sich schlimm: Sie warfen Josef in eine Grube – und neun wollten ihn da wirklich umkommen lassen. Aber dann verkauften sie ihn lieber an eine nahende Handelskarawane, durch die Josef als Sklave nach Ägypten kam.

Dort wurde er zwar bald zu einem angesehenen Diener in vornehmem Haus – und sein betendes Vertrauen zu Gott fing anscheinend an, sich zu bestätigen. Doch wegen einer falschen Anschuldigung warf man Josef ins Gefängnis, wo er über zwei Jahre bleiben musste. Und obwohl sich eine Aussicht auf vorzeitige Entlassung nicht erfüllte, hielt Josef am geduldigen Vertrauen fest. Dann bekam er auf einmal die Gelegenheit, dem ägyptischen König einen Rat zu geben: Nachfolgend organisierte Josef für den Pharao eine erfolgreiche Vorratswirtschaft, ehe eine vorhergesagte Hungersnot eintraf. So wurde er zum Retter des ägyptischen Volkes – und von Nachbarvölkern, die in Ägypten einkaufen konnten; unter ihnen befand sich auch Josefs Verwandtschaft aus Israel! –                                                                                 Uns ist nicht im Wortlaut überliefert, was Josef damals gebetet, welche Gebets-anliegen genau er vorgetragen haben mag. Die meisten davon lassen sich aber eher leicht denken und vorstellen – von den schwierigen Situationen her, die er zu durchleben hatte. Deren knappe Zusammenfassung eben verdeutlichte es schon: Josef ist schließlich mehr Gutes zuteil geworden, als er betend zu erbitten vermochte, weil auch unerwartet, ja unerwartbar Gutes dabei war!

Kann das nicht gleichfalls uns ermutigen, in der lang andauernden Corona-Krise weiter Geduld zu haben?! Zumal wir um sie täglich im Gebet bitten können.             Amen.

– Lied: Bleib mit deiner Gnade bei uns https://www.youtube.com/watch?v=W82sGeAIzA0

Gebet

Guter Gott, behüte alle,
die heute Nacht
wach liegen, weinen oder
über andere wachen;
und lass deine Engel
die beschützen, die schlafen.
Tröste die Kranken, gib Ruhe
den Erschöpften,
segne die Sterbenden
und sei Schutz
den Glücklichen um
deiner Liebe willen. Amen (Augustinus)

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich [uns] und behüte mich [uns].
Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir [uns] und sei mir [uns] gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf mich [uns] und gebe mir [uns] Frieden. Amen.

 

 

Abendandacht für Zuhause vom 12.05.2020 von Pastorin Tanja Sievers

In diesen besonderen Zeiten der Einschränkungen feiern wir unsere Abendandacht am Dienstag – etwas anders als gewohnt: jede und jeder für sich Zuhause. Feiern Sie mit – ob im Garten, auf dem Sofa oder am Küchentisch. Wir sind da und Gott ist da.    

                                                                                                         

Gebet zu Beginn

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr,
und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.
Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.
Lass, wenn des Tages Schein vergeht,
das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.
Geleite mich zur Ruhe der Nacht
und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen.

Gott, du allein weißt, was dieser Tag wert war.
Ich habe vieles getan und vieles versäumt.
Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet.
Ich habe aus Unglauben gehandelt und entschieden
und bin den Menschen viel Liebe schuldig geblieben.
Ich möchte allen vergeben, die mir Unrecht getan haben.
Ich möchte von allem Hass, allem Neid
und aller Verachtung frei sein.
Vergib du auch mir alle meine Schuld.
Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.
Du allein siehst es.
Du allein kannst meine Mühe segnen.
Gott, ich kann dir nichts geben
zum Dank für diesen Tag,
als dass ich den kommenden aus deiner Hand nehme.
Gib mir einen neuen Tag und verlass mich nicht.
Ich danke dir in dieser Abendstunde,
dass du mich heute behütet hast.
Behüte alle, denen ich heute begegnet bin,
gib das Licht deiner Liebe allen, die ich liebhabe,
und allen, deren Last ich tragen soll.
Dein bin ich
im Licht des Tages und im Dunkel der Nacht,
bis du mich heimrufst in deinen Frieden. Amen.

(Jörg Zink)                                           

– Stille

– Lied: Meine Hoffnung und meine Freude
(https://www.youtube.com/watch?v=dO3B8yEaWNo)

– Biblische Lesung (2. Chronik 5, 2-5.12-14):

Da versammelte Salomo alle Ältesten Israels, alle Häupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels in Jerusalem, damit sie die Lade des Bundes des HERRN hinaufbrächten aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und es versammelten sich beim König alle Männer Israels zum Fest, das im siebenten Monat ist. Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Leviten hoben die Lade auf und brachten sie hinauf samt der Stiftshütte und allem heiligen Gerät, das in der Stiftshütte war; es brachten sie hinauf die Priester und Leviten.

Und alle Leviten, die Sänger waren, nämlich Asaf, Heman und Jedutun und ihre Söhne und Brüder, angetan mit feiner Leinwand, standen östlich vom Altar mit Zimbeln, Psaltern und Harfen und bei ihnen hundertzwanzig Priester, die mit Trompeten bliesen. Und es war, als wäre es einer, der trompetete und sänge, als hörte man eine Stimme loben und danken dem HERRN. Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: »Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig«, da wurde das Haus erfüllt mit einer Wolke, als das Haus des HERRN, sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.

Amen

Stille

Gedanken

Der Predigttext vom letzten Sonntag erzählt ausgerechnet von der Einweihung des Tempels in Jerusalem. Ich muss gestehen, dieser Text macht mich dieser Tage traurig.

Der letzte Gottesdienst in einer Kirche in Heide fand am 10. März statt – ein Abendgebet in der Auferstehungskirche.

Da ahnte niemand, dass es mindestens zwei Monate dauern würde, bis wir wieder in einem Haus Gottes zu einem Gottesdienst zusammenkommen würden.

Aber wir ließen nach dem 13. März den Kopf nicht hängen.

So wie die Israeliten die Bundeslade durch das Land schleppten bis sie eines Tages Heimat fand, machten wir uns auch in unserer Kirchengemeinde auf, unser Allerheiligstes, das Wort Gottes, auf anderen Wegen unter die Leute zu bringen.

Wir Pastoren und Pastorinnen befassten uns mit Podcasts und fingen an, Bilder und Texte zusammenzufügen, aber nicht mit Schere und Klebe, sondern mit Programmen wie OpenShots. Ich als technisch ziemlich unbegabte Person schlug mich tapfer mit Wetransfer und diversen Bildbearbeitungsprogrammen herum.

Viele Ehrenamtliche kümmerten sich um die Alten und Schwachen. Mit offenen Augen und offenem Herzen. Wir alle telefonierten, was das Zeug hielt, schrieben Karten zu Ostern, malten die Osterbotschaft mit Kreide auf die Straße, machten beim „Hoffungsläuten“ und „Hoffnunghamstern“ mit.

Und allesamt erfuhren wir in all dem Elend, das Corona mit sich brachte und immer noch mit sich bringt, unglaublich viel Zuspruch von Seiten der Menschen aus der Gemeinde und darüber hinaus.

Die Menschen aus Heide rückten zusammen, was seltsam klingt in Zeiten, in denen man sich distanzieren soll.

Nun sind einige Wochen vergangen. Der Ausnahmezustand normalisiert sich.

Wir tragen Stoffmasken oder Schnutenpullis, wie man sie hier auch nennt, wenn wir einkaufen gehen.

Schüler und Schülerinnen müssen lernen, sich aus dem Weg zu gehen, wenn sie auf dem Schulhof sind.

Angehörige stellen sich an die geöffneten Fenster des Pflegeheims, um ihren Lieben von Angesicht zu Angesicht „Hallo“ sagen zu können.

Und wir ahnen allmählich, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben und ob wir irgendwann wieder da sind, wo wir mal waren, bleibt abzuwarten.

Und nun lese ich diesen Text, den Predigttext für den Sonntag Kantate.

Die Bundeslade, das Heiligtum der Israeliten, findet ihren Platz im Tempel in Jerusalem. Es ist ein so großer, so festlicher Tag für das Volk Israel. Ein Ankommen, ein Ende des Wegs und zugleich der Beginn für sie, mit Gebeten, mit Gesang, mit Zimbeln und Posaunen. Der Tempel ist voller Leben, voller Menschen und mittendrin ist Gott.

Und ich merke, was ich vermisse.

Den Wechselgesang zwischen Gemeinde und mir, den Blick auf Altar, Osterkerze und Altarbild, den Orgelklang und unseren Gemeindegesang, mag er manch einen Sonntag eher zaghaft klingen und auch am Dienstagabend eher dissonant als engelsgleich.

Eins ist auf jeden Fall klar: selbst, wenn wir nun in den Kirchen wieder Gottesdienste feiern: Es ist nicht wie vorher, wird es auch so schnell nicht werden. Gesang? Geht nicht, ist zu gefährlich. Klönschnack an der Tür? Lieber nicht. Achja, auch der Schnutenpulli muss mit. Bitte den Abstand zu den anderen nicht vergessen und die Hände desinfizieren. Gesangbuch? Wo denkst du hin! Auch da können Viren lauern.

Und so kämpfen wir uns durch Hygiene- und Schutzvorschriften, bis wir schließlich mit gebührendem Abstand voneinander jeder und jede für sich auf seiner und ihrer Bank sitzt und auf den Altar und die neue Osterkerze blickt.

Was dann passiert? Ich habe keine Ahnung. Was ich mir wünsche?

Dass Gott mitten unter uns ist in diesem seltsamen Setting und zumindest in uns ein gewaltiger Gesang zum Lobe Gottes erklingt: „Gott ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig.“

Amen.

– Lied: Bleib mit deiner Gnade bei uns (https://www.youtube.com/watch?v=W82sGeAIzA0)

Gebet

Guter Gott, behüte alle, die heute Nacht wach liegen, weinen

oder über andere wachen;
und lass deine Engel die beschützen, die schlafen.
Tröste die Kranken, gib Ruhe den Erschöpften,
segne die Sterbenden und sei Schutz
den Glücklichen um deiner Liebe willen. Amen

(Augustinus)

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

 

Abendandacht für Zuhause vom 05.05.2020 von Pastor Jens Cahnbley

In diesen besonderen Zeiten der Einschränkungen feiern wir unsere Abendandacht am Dienstag – etwas anders als gewohnt: jede und jeder für sich Zuhause. Feiern Sie mit – ob auf dem Sofa oder am Schreibtisch oder am Küchentisch. Wir sind da -und Gott ist da.                                                                                                               Wie sonst in der Auferstehungskirche, sind auch hier die Gebete jede Woche gleich; ebenso die Lieder.

Gebet zu Beginn

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr,
und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.
Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.
Lass, wenn des Tages Schein vergeht,
das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.
Geleite mich zur Ruhe der Nacht
und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen.

  • Lied: Christus, dein Licht verklärt unsere Schatten
    link: https://www.youtube.com/watch?v=W02D1VzQX5Q

 

  • Gebet

Gott, du allein weißt, was dieser Tag wert war.
Ich habe vieles getan und vieles versäumt.
Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet.
Ich habe aus Unglauben gehandelt und entschieden
und bin den Menschen viel Liebe schuldig geblieben.
Ich möchte allen vergeben, die mir Unrecht getan haben.
Ich möchte von allem Hass, allem Neid
und aller Verachtung frei sein.
Vergib du auch mir alle meine Schuld.
Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.
Du allein siehst es.
Du allein kannst meine Mühe segnen.
Gott, ich kann dir nichts geben
zum Dank für diesen Tag,
als dass ich den kommenden aus deiner Hand nehme.
Gib mir einen neuen Tag und verlass mich nicht.
Ich danke dir in dieser Abendstunde,
dass du mich heute behütet hast.
Behüte alle, denen ich heute begegnet bin,
gib das Licht deiner Liebe allen, die ich liebhabe,
und allen, deren Last ich tragen soll.
Dein bin ich
im Licht des Tages und im Dunkel der Nacht,
bis du mich heimrufst in deinen Frieden. Amen. (Jörg Zink)                                                 – Stille

– Lied: Meine Hoffnung und meine Freude
https://www.youtube.com/watch?v=kBmgOnQM3Ws

– Biblische Lesung: Johannes 15, 1 – 8 ; in der Übersetzung von Martin Luther

[ Jesus Christus spricht :]                                                                                              1  Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater [ist] der Weingärtner.                                                             2  Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede,          die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe.                                             3  Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu Euch geredet habe.                                                                                                                                              4  Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.                                                                                                                             5  Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.                                                   6  Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.                                     7  Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.                                                                             8  Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.                    Amen.                                                                    

– Stille

– Gedanken

Nun sind wir wieder in ihm angekommen – im „Wonnemonat“, über den es eine solche Fülle an Redensarten gibt, wie etwa diese so bekannte: „Alles neu macht der Mai“! Beim Neuen ist ja vor allem an die Natur gedacht, an das, was wir jetzt wieder in der Schöpfung Gottes sehen können – neues Blättergrün, neue Blüten- und Farbenpracht, neues Pflanzenwachstum … Und wir vermögen das neu wiederzusehen – trotz vorangegangener Dürre als einem Zeichen der weltumspannenden Klima-Krise; trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, die uns insgesamt doch weniger unterwegs sein lässt.

Dazu passt, dass der vorgestrige Sonntag, der erste in diesem Mai und der dritte nach Ostern, gleich mit mehreren Texten auf die Natur Bezug nahm: Seine alttestamentliche Lesung gab den wohl berühmtesten Bericht über die Erschaffung unserer ganzen Welt wieder (1. Buch Mose 1) und sein Evangelium handelte vom Weinstock und dessen Reben (s.o.).                                                                        Das Beispiel aus dem Pflanzenreich hat Jesus aber nicht gewählt, um über ein botanisches Thema zu sprechen, sondern er gebrauchte es als Bild:                         So wie die Reben nicht ohne ihren Weinstock sein und leben können, so wie sie mit ihm verbunden sind, zueinander gehören, so sind auch die Jüngerinnen und Jünger von Jesus mit ihm als ihrem Weinstock verbunden. Und diese Verbundenheit schließt ebenfalls viele später geborenen Menschen ein, bis in unsere Gegenwart – und darüber hinaus; alle Menschen, die an Jesus Christus von Herzen glauben!                           Auch wenn eine solche Verbundenheit jeglichem Naturgesetz zu widersprechen scheint, wird sie durch den Bibelspruch für die laufende Woche bestätigt und obendrein noch verstärkt (2. Korinther 5, 17):

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“                                                                                                        Hier wird nichts Geringeres zugesagt, als dass jeder Mensch neu erschaffen werden kann – durch die Verbundenheit mit Jesus Christus! Und die entsteht, vollzieht sich – laut christlich-kirchlicher Überlieferung – in der Taufe: Mit den nachträglich folgenden Möglichkeiten der Vergewisserung in Abendmahls-Gemeinschaften und Gebets-Gesprächen, bei denen das neue Eins-Sein mit Christus immer spürbarer wird.    Und welchen Hauptsinn dieses Eins-Sein hat, ist ja kein Geheimnis: So dereinst geschenkten Zugang zur Ewigkeit zu haben, ein geschenktes Bleibe- und Wohn-Recht für die himmlischen Welt zu besitzen!

Sicher sieht eine Menge von Menschen das gerade umschriebene Zukunfts-Ziel als unerreichbar, als Einbildung und/oder als Vertröstung an. Andererseits gibt es eine mindestens gleich große Menge von Menschen, denen diese „Vertröstung“                 -nachweislich- ganz viel Kraft gab auf ihren irdischen Lebenswegen, sie also keinesfalls ablenkte von gutem Handeln und Reden hier in unserer Welt!                 Was zwar keinen Beweis darstellt, aber vielleicht zumindest einen Fingerzeig dafür, dass die wundersame Verbundenheit mit Christus doch möglich ist und wirkt :   Amen.

 

– Lied: Herr, bleibe bei uns https://www.youtube.com/watch?v=6zMPA4JSKmM

Gebet

Guter Gott, behüte alle,
die heute Nacht
wach liegen, weinen oder
über andere wachen;
und lass deine Engel
die beschützen, die schlafen.
Tröste die Kranken, gib Ruhe
den Erschöpften,
segne die Sterbenden
und sei Schutz
den Glücklichen um
deiner Liebe willen. Amen (Augustinus)

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich [uns] und behüte mich [uns].
Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir [uns] und sei mir [uns] gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf mich [uns] und gebe mir [uns] Frieden. Amen.

 

 

Abendandacht für Zuhause vom 28.04.2020 von Pastor Jens Cahnbley

In diesen besonderen Zeiten der Einschränkungen feiern wir unsere Abendandacht am Dienstag – etwas anders als gewohnt: jede und jeder für sich Zuhause. Feiern Sie mit – ob auf dem Sofa oder am Schreibtisch oder am Küchentisch. Wir sind da – und Gott ist da.

– Gebet zu Beginn
Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr,
und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.
Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.
Lass, wenn des Tages Schein vergeht,
das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.
Geleite mich zur Ruhe der Nacht
und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen.

– Lied: Christus, dein Licht verklärt unsere Schatten
link: https://www.youtube.com/watch?v=W02D1VzQX5Q

– Gebet
Gott,
du allein weißt, was dieser Tag wert war.
Ich habe vieles getan und vieles versäumt.
Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet.
Ich habe aus Unglauben gehandelt und entschieden
und bin den Menschen viel Liebe schuldig geblieben.
Ich möchte allen vergeben, die mir Unrecht getan haben.
Ich möchte von allem Hass, allem Neid
und aller Verachtung frei sein.
Vergib du auch mir alle meine Schuld.
Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.
Du allein siehst es.
Du allein kannst meine Mühe segnen.
Gott, ich kann dir nichts geben
zum Dank für diesen Tag,
als dass ich den kommenden aus deiner Hand nehme.
Gib mir einen neuen Tag und verlass mich nicht.
Ich danke dir in dieser Abendstunde,
dass du mich heute behütet hast.
Behüte alle, denen ich heute begegnet bin,
gib das Licht deiner Liebe allen, die ich liebhabe,
und allen, deren Last ich tragen soll.
Dein bin ich
im Licht des Tages und im Dunkel der Nacht,
bis du mich heimrufst in deinen Frieden. Amen. (Jörg Zink)

– Stille
– Lied: Meine Hoffnung und meine Freude
https://www.youtube.com/watch?v=kBmgOnQM3Ws

– Biblische Lesung: Psalm 23 – in der Übersetzung von Martin Luther
1 Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang – und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

– Stille

– Gedanken
Vorgestern war der Sonntag, der zweite nach Ostern, an dem der 23. Psalm seinen festen Platz hat. Von ihm spricht uns – und nicht nur uns – zur Zeit bestimmt am meisten sein vierter Vers an (s.o.). Und wie selten geschieht es, dass weltweit ganz viele Menschen dabei an dasselbe Tal denken – an die gegenwärtig herrschende Pandemie, auch wenn nicht alle in gleicher Stärke von ihr betroffen sind. In solchen andauernd-dunklen Situationen suchten die Menschen seit jeher nach Texten, die ihnen inneren Halt und die Kraft zu geben vermochten, Hoffnung wie Geduld beim Durchwandern des Tals nicht zu verlieren. Die beiden biblischen Texte, die das Gesuchte am Häufigsten vermitteln konnten – laut Zeuginnen- und Zeugen-Berichten aus Jahrtausenden –, sind: Das Vaterunser und eben der 23. Psalm! Und dass es sich bei beiden Texte um Gebete handelt, ist gewiss kein Zufall.
Dazu sind die zwei Texte in Hunderte von Sprachen übersetzt worden; natürlich auch mehrfach ins Deutsche, der so vertrauten Übersetzung von Martin Luther nachfolgend (s.o.). Drei andere Übersetzungen/Übertragungen jenes vierten Verses möchten uns heute vor Augen kommen. An erster Stelle sei die genannt, die vom jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber (1878 – 1965) stammt : „Auch wenn ich gehn muss durch die Todschattenschlucht, fürchte ich nicht Böses, denn du bist bei mir; dein Stab, deine Stütze – die trösten mich“ (zitiert nach „Das Buch der Preisungen“, Verlag Lambert Schneider – Heidelberg, 9. Aufl. der Ausgabe von 1958, 1982). An zweiter Stelle steht die Übertragung des evangelischen Autors und Pfarrers Jörg Zink (1922 – 2016), dem wir ja auch unser zweites Eingangsgebet (s.o.) verdanken : „Und wenn ich im einsamen Tal wandere, im Tal, da der Tod lauert, fürchte ich doch kein Unheil. Denn du bist bei mir; dein Stab, dein Speer, sie schützen mich und geben mir Frieden“ (zitiert nach „Womit wir leben können“, Kreuz-Verlag, Stuttgart / Berlin, 17. Aufl. 1975). Als drittes lesen wir schließlich die Übertragung des römisch-katholischen Jesuiten-Paters und Autors Siegfried Feige (1932 – 2020), der erst vor wenigen Tagen, am 21. April entschlafen ist :
„Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, – ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir. Dein Stab ist meines Lebens Stütze, dein Wort ist Licht auf meinem Pfad“ (zitiert nach „Die Worte der Psalmen“, Einhorn-Presse Verlag, Reinbek, 1998).
Besonders gern nehmen wir das Licht-Wort auf: Weil wir wissen, wie wohltuend wichtig Licht-Zeichen in finsteren Tälern sind! Dazu passt genau das Projekt „Dithmarschen leuchtet“, durch das an jedem Abend dieser Woche in einer anderen Stadt, einem anderer Ort unseres Kreises lichte Farben hell und hoffnungsvoll zu sehen sind, wie gestern in Heide : Lassen wir solche Licht-Zeichen in uns nachwirken, verstärken sie mit dem lauten Nachsprechen des Vaterunsers und/oder des 23. Psalms, dann wird neue Zuversicht uns bergend umhüllen. Amen.

– Lied: Herr, bleibe bei uns https://www.youtube.com/watch?v=6zMPA4JSKmM

– Gebet
Guter Gott, behüte alle,
die heute Nacht
wach liegen, weinen oder
über andere wachen;
und lass deine Engel
die beschützen, die schlafen.
Tröste die Kranken, gib Ruhe
den Erschöpften,
segne die Sterbenden
und sei Schutz
den Glücklichen um
deiner Liebe willen. Amen (Augustinus)

– Vater Unser
– Segen
Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:
Gott segne mich [uns] und behüte mich [uns].
Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir [uns] und sei mir [uns] gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf mich [uns] und gebe mir [uns] Frieden. Amen.

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Andacht für zuhause am 21. April 2020 von Pastorin Astrid Buchin

In diesen besonderen Zeiten der Einschränkungen feiern wir unsere Abendandacht am Dienstag – etwas anders als gewohnt: jede und jeder für sich zuhause. Feiern Sie mit – ob auf dem Sofa, am Schreibtisch oder am Küchentisch. Wir sind da und Gott ist da.

 

Gebet zu Beginn

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr,
und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.
Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.
Lass, wenn des Tages Schein vergeht,
das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.
Geleite mich zur Ruhe der Nacht
und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen

Gott,
du allein weißt, was dieser Tag wert war.
Ich habe vieles getan und vieles versäumt.
Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet.
Ich habe aus Unglauben gehandelt und entschieden
und bin den Menschen viel Liebe schuldig geblieben.
Ich möchte allen vergeben, die mir Unrecht getan haben.
Ich möchte von allem Hass, allem Neid
und aller Verachtung frei sein.
Vergib du auch mir alle meine Schuld.
Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht.
Du allein siehst es.
Du allein kannst meine Mühe segnen.
Gott, ich kann dir nichts geben
zum Dank für diesen Tag,
als dass ich den kommenden aus deiner Hand nehme.
Gib mir einen neuen Tag und verlass mich nicht.
Ich danke dir in dieser Abendstunde,
dass du mich heute behütet hast.
Behüte alle, denen ich heute begegnet bin,
gib das Licht deiner Liebe allen, die ich liebhabe,
und allen, deren Last ich tragen soll.
Dein bin ich
im Licht des Tages und im Dunkel der Nacht,
bis du mich heimrufst in deinen Frieden.

Amen

(Jörg Zink)

– Stille

– Lied: Meine Hoffnung und meine Freude
https://www.youtube.com/watch?v=kBmgOnQM3Ws

– Biblische Lesung: Lukas 24 

Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa sechzig Stadien entfernt; dessen Name ist Emmaus. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk; wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, dass dies geschehen ist. Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. Und einige von denen, die mit uns waren, gingen hin zum Grab und fanden’s so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war. Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach.

– Stille

– Gedanken

Ostern ist vorbei – so ganz anders als sonst: kein fröhliches Familientreffen, Kinder die Ostereier suchen, ein schöner Spaziergang in großer Runde oder festliches Essengehen. Alles anders und immer mit dabei die Sorge: wie ergeht es meinen Lieben: Denen, deren Arbeitsplatz bedroht ist oder schon auf Kurzarbeit umgestellt wurde. Wie ergeht es den Großeltern, die nun ihre Enkel nicht sehen sollen. Damit sie nicht unbeabsichtigt angesteckt werden. Wie ergeht es den Schülern, den Abiturienten, die jetzt mit Maskenpflicht, ohne übliche Vorbereitung, ihre Prüfungen ablegen müssen. Die Pandemie hat uns fest im Griff – bzw. unsere Ängste und Sorgen, sie begleiten alles, was wir in diesen Tagen erleben.

So erging es den Emmausjüngern auch: sie waren voller Angst, voller Trauer, wie gelähmt von dem Ende all ihrer Träume, als Jesus am Kreuz hingerichtet worden war. Es gab, so schien es ihnen, nichts was sie hielt. Alles abgerissen. So blieb ihnen nichts als in ihr altes Leben zurückzukehren. Gescheitert, sämtliche Perspektiven zerschlagen. Bleiern liegt diese Stimmung über ihrem Weg.

Bleiern – bei aller sonnigen Frühsommerstimmung – liegt die Pandemiesorge über allen unseren ersten Schritten in die Lockerung des alttäglichen Lebens.

Und dann ist da jemand, der mitgeht. Jesus ist da, neben den Jüngern auf dem Weg. Jesus ist da – auch an deiner Seite geht er mit.

Er hört zu, versucht mit den Jüngern zu verstehen und zu deuten, was geschieht. Und wir, wie die Jünger, sehen und erkennen nicht, dass Gott selbst ganz nah ist. Es scheint, als müssten wir Distanz halten, könnten selbst zum Gottesdienst nicht zusammenkommen. Distanz zu den vertrauten Nächsten, Distanz auch zu Gott. Als wäre er mit am Kreuz gestorben. – Die Welt scheint leer.

Aber Gott ist da. Ganz nah. Ostern ragt hinein in meine erschütterte Wirklichkeit. Gott geht mit, hört zu, und sitzt sozusagen mit am Tisch, auf dem Sofa, an meiner Seite, wenn ich mit Gesichtsmaske mich hinauswage. Im Licht seiner Gegenwart lichtet sich der bleierne Nebel. Kontakt ist auch mit Abstand möglich, Nähe ist auch über den Tod hinaus spürbar. Seit Ostern dürfen wir wissen: unsere Hoffnung hat ein Gesicht und trägt einen Namen: Jesus, der Auferstandene.

Möge Gott uns nahe sein, wenn wir mit den Jüngern bitten: Herr, bleibe bei uns denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget!

Amen.

– Lied: Herr, bleibe bei uns https://www.youtube.com/watch?v=6zMPA4JSKmM

Gebet

Guter Gott, behüte alle, die heute Nacht wach liegen, weinen

oder über andere wachen;
und lass deine Engel die beschützen, die schlafen.
Tröste die Kranken, gib Ruhe den Erschöpften,
segne die Sterbenden und sei Schutz den Glücklichen um deiner Liebe willen.

Amen

(Augustinus)

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden.

Amen

Andacht für zuhause am Karfreitag 2020 von Pastorin Tanja Sievers

Karfreitag – einer der wenigen stillen Feiertage des Jahres. In diesem Jahr noch stiller als sonst.

Wir denken Karfreitag an Jesu Tod am Kreuz zurück.

So ist heute Zeit für Andacht und Besinnung.

Seien Sie mit dabei – für sich zuhause und doch verbunden mit anderen, die auch Andacht halten. Wir sind da und Gott ist da.

Wenn Sie mögen, legen Sie eine Bibel auf ein schwarzes Tuch und stellen sie eine angezündete Kerze dazu und, wenn Sie haben, auch ein Kreuz. Kommen Sie innerlich zur Ruhe.

 

Gebet: Psalm 22

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.

Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht,

und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.

Aber du bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels.

Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus. Zu dir schrien sie und wurden errettet,

sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden.

Aber du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!

Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet;

denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen

und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen;

und da er zu ihm schrie, hörte er’s.

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

– Lied: Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken (EG 91):

https://www.youtube.com/watch?v=xFEDpdHWOA0

– Gebet:

Geheimnisvoller Gott, dein Sohn wird uns Menschen gleich und steigt herab in das Dunkel. Er schreit nach dir in seiner Not. Du verbirgst dich und bist doch gegenwärtig. Gott, erbarme dich meiner. Amen

– Biblische Lesung: Johannes 19, 16-30:

https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes19%2C16-30

– Stille

– Bildbetrachtung und Meditation zu: Matthias Grünewald, Isenheimer Altar

Öffnen Sie bitte folgenden Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Isenheimer_Altar_(Colmar)_jm01221_deriv.jpg. Dort finden Sie die Bildbetrachtung für den heutigen Karfreitag

 

Heute, am Karfreitag, steht das Kreuz im Mittelpunkt und mit ihm die Geschichte von Jesu Leiden und Sterben. Es ist kaum aus­zuhalten, wenn man sich die Geschichte vorstellt.

Der Evangelist Johannes beschreibt uns einen Jesus, der zwar am Kreuz stirbt, aber als König der Welt. Jesus bleibt bis zum Schluss noch Herr seiner selbst: In Würde trägt er sein Kreuz selbst, lässt geschehen, was geschehen muss, kümmert sich noch um seine An­gehörigen und stirbt ohne einen Schrei. Seine letzten Worte: Es ist vollbracht.

Der Evangelist schildert ein Sterben, wie wir es uns wünschen – für uns selbst oder für unsere An­gehörigen. Ein Mustersterben. Doch so ist das Sterben nicht. Wenn Gott in Jesus Christus wirklich Mensch geworden ist, dann muss das anders gewesen sein. Sterben ist nicht musterhaft. Es tut weh.

Mir gehen die Bilder nicht aus dem Kopf, Reihen von Särge in Italien, Kühllaster an New Yorks Krankenhäusern, Bestatter, die in die Kamera sagen: es ist so schrecklich. Und mir wird klar, hinter diesen Bildern stehen viele, viele Einzelschicksale von Menschen, die sterben.

Sterben kann schrecklich sein, das wusste schon der Maler Matthias Grünewald.

Er sollte Anfang des 16. Jahrhunderts ein Altarbild für das Kloster in Isenheim malen. Was er im Kloster gesehen hat, das muss ihn zutiefst ergriffen haben. Man spürt noch wie betroffen er vom Leiden war, das die Kranken dort an ihrem Körper trugen, dort im Kloster wurden nämlich Kranke gepflegt.

Heute können die Symptome der Krankheiten an seiner Darstellung des Gekreuzigten erkennen: dessen Hände sind merkwürdig verkrampft, ja alle Muskeln sind unter Qualen gestreckt und in Spannung, dass man selbst beim Zuschauen die Qualen spürt.

Es sind die Folgen des sogenannten Antoniusfeuers, einer Krankheit, die durch giftige Pilze im Mehl jeden treffen konnte. Das führte zu schweren Krämpfen, die Gliedmaßen verfaulten, schließ­lich kam es zum Tod, wenn nicht eine Amputation noch das Leben retten konnte. Doch dieser Gekreuzigte trägt noch mehr Krankheiten an seinem Leib. Die Wunden, die sich als Folge der Geißelhiebe an Jesu Körper zeigen, erinnern an die Pest­wunden. Die Geißel Gottes nannte man die furchtbare Krankheit, die sich am Oberrhein zu dieser Zeit ausbreitete.

Drastischer und realistischer als Grünewald hat vor ihm noch keiner das Sterben Christi am Kreuz gemalt. Es ist, als ob er den Kranken im Antoniuskloster sagen wollte: „So wie du leidest, so wie du stirbst, so hat auch Christus gelitten, so ist auch Christus gestorben! So weit ist Gott für dich gegangen. So nah will er dir auch jetzt sein: in deinen Schmerzen, in deiner Verzweiflung. So wie du nicht mehr Herr deiner selbst bist, so hat auch Christus sein Herrsein aufgegeben – für dich, um dir nahe sein zu können.“

Seit Grünewald diesen Christus gemalt hat, sind noch viele Krankheiten und Katastrophen über die Menschen gekommen.

Manche sagen, Corona sei doch nur eine Grippe, aber das, was es im Augenblick so schwer zu ertragen macht, ist doch, dass wir sie noch nicht besiegen können.

Heute würde Grünewald den Christus vielleicht als einen an Corona Erkrankten dar­stellen, den keiner berühren darf und der sich doch so sehr nach Nähe und einer streichelnden Hand sehnt. Eine Krankheit, die tödlich sein kann, eine Krankheit, die zurzeit alle Menschen betrifft, auch wenn sie selbst nicht daran erkrankt sind.

Doch zurück zum Altar – welche Figur fällt Ihnen besonders ins Auge?

Die Mutter, die da um ihr Kind trauert? Grünewald malt die Mutter mehr tot als lebendig: ihr Körper ist nach hinten gespannt: nahe am Zerbrechen. Augen und Mund geschlossen. Es ist zu viel für sie.

Oder den Freund Jesu, der an Jesu statt Marias Sohn sein soll: „Frau, siehe das ist dein Sohn. Siehe, das ist deine Mutter.“ (Joh 19,26f)?

Oder die junge Maria von Magdala, die ihrer Zukunft beraubt wurde?

Oder Johannes, den man den Täufer nannte? Er kann gar nicht unter dem Kreuz stehen, ist er doch, als Jesus stirbt, schon hingerichtet worden. Aber Grünewald lässt ihn dort stehen, seinen Finger auf Jesu weisend, denn Johannes ist es, der erkannt hat: dies ist Gottes Sohn. Historisch ist es unwahr­scheinlich, dass diese Menschen sich so nah am Kreuz aufhalten durften, aber menschlich gesehen kann man sich vorstellen, dass sie in dieser Sterbe­stunde dabei sein wollten.

In Gedanken sind wir auch heute bei denen, die im Sterben liegen, ganz nah, auch wenn es nicht nah sein kann, weil die Zeiten sind wie sie sind.

„Es ist vollbracht.“ Jeder und jede von uns wird diesen Weg gehen müssen. Für jeden von uns kommt dieser letzte Augen­blick. „Es ist vollbracht.“ Die Lebensaufgabe ist dann abgeschlossen. Wir müssen alle irgendwann das Leben loslassen.

Auf das Kreuz, auch am Isenheimer Altar, kann ich nur schauen, wenn ich den Trost darin entdecke. Es fällt mir schwer, das gebe ich zu. Dieser Karfreitag ist so anders als die, die ich bisher erlebt habe. So hoffe ich auf Ostern, so wie jedes Jahr, dieses Jahr noch ein bisschen mehr als sonst. Ich sehe auf diesen Altar und sehe auf das, was dahinter sein kann: Gottes Liebe, die den Tod überwindet. Liebe, die stärker als der Tod ist.

Und ich weiß, es gibt neben diesem Altar noch weitere Altarbilder Grünewalds, zusammen ergeben sie eine Geschichte Gottes mit den Menschen und ein Bild, das ursprünglich auf der Rückseite des Altars zu sehen war, zeigt unsere Hoffnung: die Auferstehung Jesu – Hoffnung, die bleibt. So bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe – diese drei.

Amen

– Gebet:

Gekreuzigter Jesus, durch deine Liebe hilf und stärke uns.

Dass wir dir nachfolgen in Sanftmut und Demut.

Gekreuzigter Jesus, durch deine Liebe hilf und stärke uns.

Dass wir uns in Gottes Hände befehlen.

Gekreuzigter Jesus, durch deine Liebe hilf und stärke uns.

Im Dunkel der Anfechtung, in der letzten Not:

Gekreuzigter Jesus, durch deine Liebe hilf und stärke uns.

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

 

Löschen Sie die Kerze, verhüllen Sie die Bibel und das Kreuz mit einem schwarzen Tuch.

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Abendandacht für zuhause am 8. April 2020 von Pastorin Tanja Sievers

In den Wochen vor Ostern feiern wir als Christen von Aschermittwoch an jeden Mittwoch eine Andacht. So auch heute – jede und jeder für sich zuhause. Feiern Sie mit – ob auf dem Sofa oder am Schreibtisch oder am Küchentisch. Wir sind da und Gott ist da.

 

Gebet zu Beginn

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr, und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.

Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.

Lass, wenn des Tages Schein vergeht, das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.

Geleite mich zur Ruhe der Nacht und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen

– Lied: Abend ward, bald kommt die Nacht (EG 487): https://www.youtube.com/watch?v=xrzoZO2wFjk

– Biblische Lesung: Psalm 22,20

„Du aber, Herr, halt dich nicht fern! Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe!“

– Stille

– Bildbetrachtung und Meditation zu:

Bitte öffnen Sie folgenden Link: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:WAK_PointAlpha_09l.jpg

Dort sehen Sie das Werk, um das in der heutigen Andacht geht: Jesus fällt unter dem Kreuz, aus: Weg der Hoffnung, Ausstellung in Point Alpha

Aus der Beschreibung des Wegs der Hoffnung, Ausstellung in Point Alpha: (https://pointalpha.com/gedenkstaette/historischer-ort/haus-auf-der-grenze/weg-der-hoffnung)

Meditation zur Skulptur „Jesus fällt unter dem Kreuz“:

Schwer, so schwer ist die Last. Jesus muss sich mit dem Kreuz den Berg hochschleppen.

Das Kreuz drückt ihn zu Boden. Er kann nicht mehr, er bricht zusammen.

„Ich kann nicht mehr“ – diesen Satz höre ich in diesen Zeiten des Öfteren.

Menschen brechen unter der Last ihrer Sorgen zusammen. Wie wird die Zukunft sein? Wie wird es meiner Arbeit? Kann ich die Miete überhaupt noch zahlen? Wie ist es mit der Gesundheit? Inzwischen kennt man auch den einen oder anderen, der an Corvid 19 erkrankt ist, hofft und bangt mit den Menschen, die sich angesteckt haben und hat gleichzeitig Angst vor Ansteckung. Die Last wächst, die Verunsicherung auch. So viele Fragen und Ängste.

„Ich kann nicht mehr“ – man sagt: jeder Mensch muss seine eigenen Lasten tragen. Aber besonders schwer drücken sie, wenn die anderen mich nicht ernst nehmen, und mein Leid runterspielen.

Aber können Sie auch zugeben, dass die Last erdrückend ist? Oder haben Sie das Gefühl, für die anderen stark sein zu müssen oder stark sein zu müssen, weil Sie sonst Ihr Gesicht verlieren?

Jesus bricht unter der Last des Kreuzes zusammen. Er, der von sich sagt, Gottes Sohn zu sein, ist hier so menschlich, so schwach und so hilfsbedürftig. Für mich ein Bild der Einsamkeit, Verlassenheit. Und ich spüre, bei aller Last, die wir tragen müssen: wir können um Hilfe bitten. Anders als Jesus, der unter dem Kreuz zusammenzubrechen droht. Den Satz „Ich kann nicht mehr“ auszusprechen ist keine Kapitulation vor der eigenen Schwäche, sondern kann den Impuls setzen, Hilfe anzunehmen. Amen

– Gebet:

Gott, schenk mir die Kraft, Lasten tragen zu können.

Gott, hilf mir auf, wenn ich nicht mehr kann.

Gott, lass mich die Angst überwinden zu versagen.

Amen

– Lied: Nada te turbe (Nichts beunruhige dich – Durch Hohes und Tiefes 130): https://www.youtube.com/watch?v=go1-BoDD7CI

– Luthers Abendsegen

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

 

Abendandacht für zuhause am 1. April 2020 von Pastor Andreas Sonnenberg

In den Wochen vor Ostern feiern wir als Christen von Aschermittwoch an jeden Mittwoch eine Andacht. So auch heute – jede und jeder für sich zuhause. Feiern Sie mit – ob auf dem Sofa oder am Schreibtisch oder am Küchentisch. Wir sind da und Gott ist da.

Gebet zu Beginn

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr, und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.
Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.
Lass, wenn des Tages Schein vergeht, das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.
Geleite mich zur Ruhe der Nacht und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen

– Lied: Abend ward, bald kommt die Nacht (EG 487): https://www.youtube.com/watch?v=xrzoZO2wFjk

– Biblische Lesung: Johannes 19, 37

Und ein anderes Schriftwort sagt (Sacharja 12,10): »Sie werden auf den sehen, den sie durchbohrt haben.«

– Stille

– Bildbetrachtung und Meditation zu:

Bitte öffnen Sie folgenden Link: https://st.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=69803. Dort sehen Sie das Werk der heutigen Bildbetrachtung:

Wilhelm Lehmbruck, Der Gekreuzigte

Wilhelm Lehmbruck (geboren 1881 bei Duisburg, gestorben 1919 in Berlin durch Freitod), kommt aus einfachen Verhältnissen. Er wird gefördert und studiert Kunst, geht einige Jahre nach Paris, heiratet und hat drei Kinder. Mit Ausbruch des Weltkrieges kehrt er nach Deutschland zurück und nimmt als Sanitäter, später als Kriegsmaler, am Kriegsgeschehen teil.

Das Bild Lehmbrucks zeigt den Gekreuzigten in seiner ohnmächtigen Nacktheit, das Haupt sich herabbeugend, die Arme wie Flügel ausgebreitet, davor eine sich ihm flehentlich entgegenstreckende nackte Frau, die vor ihm kniet. Links nur angedeutet ein Mensch, der sich dem Gekreuzigten ebenfalls entgegenstreckt, ein anderer, der sich mit geneigtem Kopf dem Mann am Kreuz zuwendet. Das Kreuz selbst ist nur zu erahnen, ein Teil des Längsbalkens wird an den Beinen sichtbar.

Im Gekreuzigten wird das ganze Leid sichtbar, und doch strecken sich die Menschen nach dem Gekreuzigten aus, der sich bergend ihnen zuneigt.

Lehmbruck, so möchte ich dieses Bild deuten, bringt diese tiefe Sehnsucht nach Annahme und Geborgenheit ins Bild und gibt ihr eine Richtung: Der Mensch streckt sich in bittender, flehender Haltung aus zu ihm, dem Gekreuzigten, der seine weit geöffneten Arme über ihn ausbreitet. Die Nacktheit ist hier ein Synonym für unsere Nacktheit vor Gott: Unsere Hände sind leer, wir haben nichts vorzuweisen. Aber wir brauchen auch nichts vorzuweisen, damit sich Gott in seinem Sohn uns zuwendet.

Lehmbruck hat wohl unter dem Eindruck der Schrecken des Ersten Weltkriegs dieses Bild gemalt. Der Weltkrieg hatte die alten Werte, Ordnungen und Orientierungen zerschmettert. Viele waren dadurch wie entwurzelt: das Vertraute vergangen, das Neue, im Werden, noch unbekannt. So konnten sie wohl die Antwort, die Erfüllung ihrer Sehnsucht nach Geborgenheit nicht oder nicht mehr in der christlichen Botschaft erkennen und sehen, weil der Zugang zu Jesus für sie aus welchen Gründen auch immer verstellt war.

Christus, den Gekreuzigten, den Menschen vor Augen stellen, ihn für die Menschen wieder erfahrbar werden zu lassen, auf den zu verweisen, der die tiefe Sehnsucht nach Liebe stillen kann, das scheint auch Aufgabe in dieser Zeit zu sein. Äußere Erschütterungen wie ein Krieg, eine wirtschaftliche Krise oder die jetzige Pandemie wecken uns aus dem Schlaf von Sorglosigkeit und einem steten Weiter-So-wie-immer. Dann ist es nicht mehr so leicht den eigentlichen Fragen des Lebens auszuweichen.

Lehmbruck stellt in seinem Bild den in den Mittelpunkt, der sich in seiner unendlichen Liebe uns zu wendet und uns sein Herz öffnet, dem ich mich wie die Menschen auf unserem Bild entgegenstrecken, mich seinen liebenden und umfangenden Armen anvertrauen darf. Wir müssen nur zu ihm hinsehen. Amen

– Lied: Ubi caritas (EG 624) https://www.youtube.com/watch?v=G2o27qpvfUc

– Gebet

Jesus, du bist die unendliche Liebe. Hilf mir, andere Menschen zu lieben, auf sie zu achten. Sei bei mir mit deiner Liebe. Amen

– Luthers Abendsegen

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

 

Hören Sie auch gerne unseren Podcast.

Andacht für zuhause am 25. März 2020 von Noel-Hendrik Klentze

In den Wochen vor Ostern feiern wir als Christen von Aschermittwoch an jeden Mittwoch eine Andacht. So auch heute – jede und jeder für sich zuhause. Feiern Sie mit – ob auf dem Sofa oder am Schreibtisch oder am Küchentisch.

Wir sind da und Gott ist da.

 

Gebet zu Beginn

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr,
und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.
Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.
Lass, wenn des Tages Schein vergeht,
das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.
Geleite mich zur Ruhe der Nacht
und vollende dein Werk an uns in Ewigkeit. Amen

– Lied: Abend ward, bald kommt die Nacht (EG 487): https://www.youtube.com/watch?v=xrzoZO2wFjk

– Biblische Lesung: Markus 15, 6-20

https://www.bibleserver.com/LUT/Markus15%2C6-20

– Stille

– Bildbetrachtung und Meditation zu: Spott-Kruzifix vom Palatin, Rom

Bitte öffnen sie folgende Seite: https://it.wikipedia.org/wiki/Antiquarium_del_Palatino#/media/File:Jesus_graffito.jpg

Dort finden Sie das Bild, das für die folgende Bildmeditation verwendet wird.

Als sogenanntes Spott-Kruzifix wird ein Stuckfragment mit der eingeritzten Darstellung (Graffito) eines Gekreuzigten mit einem Eselskopf bezeichnet, das im Jahr 1856 in einem ehemaligen antiken Gebäude am Süd-West-Abhang des Palatins in Rom entdeckt worden ist. Es zeigt ein Mischwesen zwischen Esel und Mensch am Kreuz und stammt vermutlich aus der Mitte des 2. bzw. der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts nach Christus.

Das Hinrichtungswerkzeug wird nicht als T, sondern als Kreuz dargestellt.

Der Gekreuzigte ist bekleidet mit einem Hemd und einer losen Tunika, rechts daneben steht eine ebenso bekleidete menschliche Gestalt, die ihre Hand als Zeichen der Anbetung emporstreckt. Darunter sind die griechischen Worte: »Alexamenos betet Gott an« eingeritzt. Von den Zeitgenossen wurde der Gekreuzigte bereits früh karikiert und verspottet, so dass das Spott-Kruzifix als Zeugnis der Verspottung der ersten Anhänger des Christentums durch die Römer gilt. Zugleich handelt es sich hierbei um das älteste bekannte Bild der Kreuzigung und befindet sich heute im Antiquarium del Palatino in Rom. Das Spott-Kruzifix vom Palatin entstand wahrscheinlich aus der Hand eines heidnischen Sklaven, Schülers oder eines Soldaten und sollte einen (konvertierten?) Christen (Alexamenos) wegen seines Glaubens an den „gekreuzigten Gott,“ der mit einem Eselskopf dargestellt wird, verhöhnen. „Alexamenos ist ein Christ“ findet sich als Aufschrift auf einem in der Nähe entdeckten Graffito. Der Zeichner wollte in dieser Karikatur seinem Spott besonderen Ausdruck verleihen, indem er zum Vorwurf der Eselsanbetung (Onolatrie) griff, den die frühen Christen vielfach ertragen mussten. Der Esel galt in der Antike als Symbol des griechischen Gottes Saturn. Auch der ägyptische Gott Seth wurde in Denderah am Sklavenstock mit Eselskopf dargestellt. Die Kreuzigung ist dagegen keine Karikatur, da sie für die entsprechende Zeit historisch richtig skizziert ist.

Wenn ich mir in diesen außergewöhnlichen und krisenhaften Zeiten der Virus-Pandemie dieses Graffito anschaue, dann ist es nicht leicht, meine Gedanken zu ordnen. Und dennoch weist diese Karikatur auf etwas Wesentliches hin: in dieser Darstellung wird sowohl Christus als auch ein Christ verspottet. Christus als Esel am Kreuz und ein Christ, der diesen Christus anbetet. Christus und die Christen werden seit Beginn verspottet, diskriminiert, verachtet. Jesus Christus wurde verraten, verfolgt, gepeinigt und ermordet.

Wer Christus nachfolgt, wer an Jesus Christus glaubt, der folgt u. a. einem Geächteten, Verspotteten, einem Diskriminierten und Ermordeten.

Wer an Jesus Christus glaubt, der glaubt u. a. zuerst nicht an einen Sieger, sondern an einen Verlierer – in den Augen der Welt. Bleibt man auf dieser Spur, so kann man behaupten, das Christentum wäre besser schwach und prekär.

Und Nachfolge Jesu hieße dann eben auch Nachfolge in Schwäche, als Diskriminierte, Verspottete, Abgehängte, Ängstliche, Sterbende. Und? Wäre das so falsch? Ein Christentum, welches nicht triumphiert, das nicht stark und mächtig ist? Sondern ein schwaches, fast ohnmächtiges Christentum, dass solidarisch ist mit den Schwachen, Armen, Kranken, Sterbenden, Prekären?

Im Grunde ist diese Karikatur für mich ermutigend: Ich darf schwach sein, krank sein, Angst haben, leiden und auch sterben, weil Jesus Christus auch schwach war, Angst hatte, litt, weinte, klagte, schrie…im Leben und besonders in der Not und starb. Ich darf spüren und erfahren, dass ich nicht alleine damit bin. Es gibt unzählige Menschen, denen es genauso ergeht wie mir. Wir sind viele. Und es gibt Jesus Christus, den ich im Glauben an meiner Seite haben darf, der mich nicht loslässt oder verlässt, sondern mit mir durch die Not, die Angst, den Schmerz, die Trauer, die Verwirrung, das Sterben hindurchgeht. Als Verspotteter mit den Verspotteten, als Leidender mit den Leidenden, als Ängstlicher mit den Ängstlichen. Ja, als Gekreuzigter mit den unzähligen, die täglich gekreuzigt werden und denen, die ihr Kreuz tragen müssen. So hat er es versprochen: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28, 20). Dieser Zuspruch möge uns begleiten, jetzt und alle Tage unseres Lebens. Amen

– Lied: Bleibet hier und wachet mit mir (EG 789.2): https://www.youtube.com/watch?v=sd5xONSriHY

– Luthers Abendsegen

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

 

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Abendandacht für zuhause am 18. März 2020

In den Wochen vor Ostern feiern wir als Christen von Aschermittwoch an jeden Mittwoch eine Andacht. So auch heute – jede und jeder für sich zuhause. Feiern Sie mit – ob auf dem Sofa oder am Schreibtisch oder am Küchentisch. Wir sind da und Gott ist da.

Gebet zu Beginn

Mein Abendgebet steige auf zu dir, Herr, und es senke sich auf mich herab dein Erbarmen.

Dein ist der Tag, und dein ist die Nacht.

Lass, wenn des Tages Schein vergeht, das Licht deiner Wahrheit mir leuchten.

Geleite mich zur Ruhe der Nacht und vollende dein Werk auch an mir in Ewigkeit. Amen

– Lied: Abend ward, bald kommt die Nacht (EG 487): https://www.youtube.com/watch?v=xrzoZO2wFjk

– Biblische Lesung: Markus 15,1-20: https://www.bibleserver.com/LUT/Markus15%2C1-20

– Stille

– Bildbetrachtung und Meditation zu: Oskar Kokoschka, Christus hilft den hungernden Kindern

Bitte öffnen sie folgende Seite: https://www.oskar-kokoschka.ch/index.php/biographie.html – dort finden Sie die Biographie des Künstlers Oskar Kokoschka und das Bild, das für die folgende Bildmeditation verwendet wird. Scrollen Sie bis zum Jahr 1945 – dort ist das Bild „Christus hilft den hungernden Kindern“ zu sehen.

1945 – der Krieg ist vorbei. Das Elend noch lange nicht. Die Menschen hungern und das Einzige, was es in Überfluss gibt, ist der Mangel.

Besonders hart trifft es die Kinder.

Der Künstler Oskar Kokoschka lässt in diesem Hungerwinter einen Aufruf zur Hungerhilfe in der Londoner U-Bahn anschlagen. 5000 Exemplare seines Bildes ließ Kokoschka drucken. 5000-mal das Bild: Christus hilft den hungernden Kindern.

Ein Christus am Kreuz, wie man ihn nicht gewohnt ist: kein leidender, sterbender, misshandelter ohnmächtiger Christus, sondern ein Christus, der seine Hände vom Kreuz löst, um denen zu helfen, die in diesem Hungerwinter so leiden müssen: die Kinder Europas. Und Kokoschkas Botschaft ist deutlich: in Erinnerung an die Kinder Europas, die aufgrund von Kälte und Hunger diese Weihnachten sterben müssen ist als Inschrift auf dem Kreuz zu lesen.

Eine aufrüttelnde Botschaft, denke ich.

Ein Jesus, der seine Ohnmacht am Kreuz in Macht verwandelt, der konkret und ganz bei den Menschen hilft.

Ein Mensch, der Gott so nah ist, dass er im Sterben an andere denkt.

Ein Gott, der Mensch ist, und den anderen Menschen hilft.

Christus am Kreuz: Und doch reicht er hinein in unsere Welt. Dienend, sein Leben gebend zur Erlösung für viele.

Kokoschka sieht und zeigt vor allem die humanitäre, die mit­menschliche Seite des dienenden Christus: er macht uns aufmerksam auf die Leidenden in unserer Welt.

Wir sind der verlängerte Arm des Gekreuzigten. 1945 sollten die Menschen in den Londoner U-Bahnen den Aufruf hören, sich helfend der hungernden Kinder auf dem Kontinent anzunehmen.

Und meine Gedanken wandern von 1945 in das Jahr 2020.

Ich denke an die Kinder, die an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland ausharren. Ob in 70 oder 80 Jahren ein Bild eines anderen Künstlers die darauffolgende Generation daran erinnert, was jetzt dort an der Grenze passiert?

Und ich denke daran, dass wir hier zwar warm, satt und trocken ausharren, aber dass uns eine Angst vor etwas umtreibt, von dem wir noch nicht genau wissen, was kommen wird.

Und ich spüre meine eigene Ohnmacht und möchte sie so gern in etwas umwandeln, was etwas bewirken kann.

Der Mystikerin Teresa von Avila werden folgende Worte zugesprochen:

Christus hat keine Hände, keine Füße auf der Erde – außer Deinen.

Es sind deine Augen, mit denen er sieht – er leidet mit dieser Welt.

Es sind deine Füße, mit denen er geht, um Gutes zu tun.

Es sind deine Hände, mit denen er die Welt segnet.

Christus hat jetzt keinen Körper auf der Erde – außer Deinem. Amen

– Lied: Bleibet hier und wachet mit mir (EG 789.2): https://www.youtube.com/watch?v=sd5xONSriHY

– Gebet

Christus, gib mir Kraft, auch durch Widerstände hindurch zu lieben. Gib mir Kraft, mich anderen Menschen zuzuwenden. Ich bitte dich für die in Not: reich du ihnen deine Hand, tu es durch meine Hände. Amen

– Luthers Abendsegen

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.

– Vater Unser

– Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:

Gott segne mich und behüte mich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

Andacht für zuhause am 15. März 2020 um 9.30 Uhr

Gott, ich bringe Dir meine Gedanken, mein Danken und meine Sorgen. Heute. Stille
Ich denke an alle, die ich liebe. Was tun sie gerade. Stille
Ich denke an alle, die in diesen Zeiten noch einsamer sind. Stille
Ich denke an alle Kranken.
Und an alle Kranken in Krankenhäusern, die keinen Besuch haben können. Stille
Ich denke an alle, die helfen.
Sie setzen sich, ihre Kraft und ihre Gaben für ihre Mitmenschen ein. Stille
Gott, wir sind Deine Menschen. Wir sind miteinander verbunden.
Beten zu Dir in allem, was ist.
Beten zu Dir mit den Worten, die uns im Herzen wohnen:

  • Vater Unser
  • Segen

Öffnen Sie Ihre Hände und sprechen Sie:
Gott segne mich und behüte mich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf mich und gebe mir Frieden. Amen

 

Hören Sie gern unseren Podcast „Wort und Musik“.

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